Spreads, Emissionen, Geldpolitik – Wer bei High-Yield-Investments auch im Jahr 2018 erfolgreich sein will, der sollte einige Faktoren ganz besonders im Auge behalten.
Gastbeitrag von Mike Della Vedova, T. Rowe Price
1. Technische Faktoren dürften positiv bleiben
Die technischen Faktoren für Hochzinsanleihen sollten erwartungsgemäß auch im Jahr 2018 vorteilhaft sein. Die Ausfallquote könnte künftig auf unter zwei Prozent fallen und dürfte somit weiter auf einem niedrigen Niveau notieren, das unter dem historischen Durchschnitt in Europa liegt.
Während das Gesamtangebot hoch sein könnte, gehen wir nicht davon aus, dass die Neuemissionen von Anleihen eher gedämpft ausfallen werden, weil Refinanzierung eine dominierende Rolle spielen dürfte.
Die Mittelflüsse sind weit schwieriger vorauszusagen, und werden vom äußeren Umfeld und dem Sentiment gegenüber Risikomärkten beeinflusst.
2. Fundamentale Faktoren stützen Eurozone, EZB im Fokus
Die europäische Wirtschaft steht auf starken Fundamenten. Das Wachstumsmomentum sollte auch im noch jungen Jahr 2018 weiterbestehen – und dürfte Unternehmen helfen, die Hochzinsanleihen begeben.
Auch wenn die Europäische Zentralbank (EZB) momentan ihr Anleihenankaufprogramm herunterfährt, wird sie den Weg zu einer allmählichen Normalisierung langsam und vorsichtig beschreiten.
Damit wäre ein zentraler Faktor für die Assetklasse auf absehbare Zukunft relativ stabil. Dennoch dürften im Jahresverlauf Fragen aufkommen, was die EZB als nächste Schritte unternehmen wird – besonders wenn die Inflation steigt.
3. Spreads könnten sich verengen
In der ersten Jahreshälfte 2018 könnten sich die Spreads moderat verengen. Am Jahresbeginn lag die durchschnittliche Anleihenrendite der Assetklasse unter drei Prozent. Isoliert betrachtet ist das alles andere als attraktiv.
Wenn die technischen und fundamentalen Faktoren, die die europäische Wirtschaft stützten, sich weiter robust zeigen, wird die Nachfrage stark bleiben.
Besonders für europäische Investoren sind Hochzinsanliehen zu diesen Konditionen hingegen trotzdem attraktiv, bedenkt man, dass viele Staatsanleihen aus der Eurozone negative Zinsen haben.
Seite zwei: Neuemissionen