Die weiterhin rekordtiefen Zinsen haben in den vergangenen Jahren eine regelrechte Euphorie an den weltweiten Immobilienmärkten ausgelöst. Überall haben Investoren die niedrigen Zinsen genutzt, um günstig einen Kredit aufzunehmen und das Geld in eine Wohnung oder ein Haus zu investieren.
Die Folge: Nicht nur in Deutschland, sondern auch in der Schweiz, in Schweden oder in Kanada sind die Immobilienpreise deutlich gestiegen. Doch inzwischen gibt es in dem einen oder anderen Land erste Warnsignale dafür, dass der Boom sich seinem Ende entgegenneigt.
Beispiel Schweiz
Das gilt zum Beispiel für die Schweiz. Medienberichten zufolge habe dort der Bauboom sowie die rückläufige Zuwanderung zuletzt für nahezu rekordhohe Leerstände gesorgt. Bei Mietwohnungen, so eine Studie der Credit Suisse, hat sich der Leerstand in den vergangenen neun Jahren mehr als verdoppelt.
Da die Schweizer Haushalte zudem hoch verschuldet sind, befürchten Experten im Fall eines Zinsanstiegs sogar eine Immobilienkrise, die auch Banken mit sich reißen könnte. Aber auch an den Immobilienmärkten in London sowie am schwedischen Häusermarkt sind eine sinkende Nachfrage und folglich rückläufige Preise sowie ein zunehmender Leerstand festzustellen.
München besonders gefährdet
„Solche Entwicklungen sollten auch deutsche Immobilieninvestoren und Hauskäufer genau beobachten“, rät Prof. Tilmes. „Schließlich ist nicht auszuschließen, dass es hierzulande in der einen oder anderen Stadt oder sogar auch in der Breite zu einer ähnlichen Entwicklung kommt.“
Diese Sichtweise bestätigt auch ein Blick auf den Real Estate Bubble Index der UBS. Demnach ist in München das Risiko einer Preisblase nach Hongkong am zweithöchsten in der Welt. Ebenfalls unter den zehn am stärksten gefährdeten Städten ist mit Frankfurt am Main noch ein zweiter deutscher Standort.
Seite drei: Risiko Überschuldung