Höhere BBG: Institut für Wirtschaft befürchtet Steuerausfälle in Milliardenhöhe

Geld und Stethoskop
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Eine höhere Beitragsbemessungsgrenze könnte zu deutlichen Steuerausfällen führen.

Eine mögliche Anhebung der Beitragsbemessungsgrenze in der Gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung könnte erhebliche finanzielle Folgen haben. Das zeigt eine neue Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) über die der PKV-Verband jetzt berichtet.

Die bei SPD und Grünen diskutierte Anhebung der Beitragsbemessungsgrenze in der Gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung auf das Niveau der Rentenversicherung würde zu 4,74 Milliarden Euro Steuerausfällen führen. Das zeigt eine aktuelle Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) im Auftrag des PKV-Verbandes.

Laut Berechnungen des IW waren in Deutschland 6,3 Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer von einer solchen außerordentlichen Erhöhung der Beitragsbemessungsgrenze betroffen. Ihre Beiträge zur Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) und zur Sozialen Pflegeversicherung (SPV) würden dadurch um bis zu 46 Prozent steigen.

Steuerausfälle bei Bund, Ländern und Kommunen?

Diese höheren Zahlbeiträge wären als Sonderausgaben bei der Einkommensteuer absetzbar. Das führte bei Bund, Ländern und Kommunen zu Steuerausfällen von insgesamt 4,74 Milliarden Euro pro Jahr. Davon entfielen 1,9 Milliarden Euro auf die Bundesländer, 700 Millionen Euro auf die Kommunen und 2,1 Milliarden Euro auf den Bund. Das zeigt die aktuelle IW-Studie im Auftrag des Verbands der Privaten Krankenversicherung (PKV). 


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PKV-Verbandsdirektor Florian Reuther zeigt sich alarmiert und mahnt: „Wer mit einer starken Erhöhung der Bemessungsgrenze das Finanzloch in der Kranken- und Pflegeversicherung stopfen will, riskiert gewaltige Nebenwirkungen.“

Das brächte nicht nur eine massive Mehrbelastung von Arbeitsplätzen. Zudem müssten die ohnehin knappen öffentlichen Haushalte zusätzliche Steuerausfälle in Milliardenhöhe verkraften und wichtige Investitionen an anderer Stelle kürzen, so Reuther. Die nächste Bundesregierung müsse stattdessen nachhaltige Lösungen für die umlagefinanzierten Sozialsysteme finden, fordert er.

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