Höhere Mieten und der Kauf weiterer Wohnungen treiben den Immobilienkonzern LEG weiter an. Im abgelaufenen Jahr stieg der operative Gewinn aus dem laufenden Geschäft (FFO I) um gut zehn Prozent auf über 295 Millionen Euro.
Die Aktionäre sollen mit einer von 2,76 auf 3,04 Euro erhöhten Dividende an dem Erfolg teilhaben. Und Vorstandschef Thomas Hegel stellt bereits weitere Steigerungen in Aussicht.
Am Finanzmarkt sorgten die Nachrichten jedoch kaum für Überraschung. Analysten hatten mit einem operativen Gewinn und einer Dividende etwa in dieser Höhe gerechnet.
Und seine Jahresziele für 2018 und 2019 hatte der Vorstand bereits zuvor gesetzt. Kurz nach Handelsstart in Frankfurt gewann die LEG-Aktie am Donnerstag knapp 0,4 Prozent.
Kaltmieten wachsen deutlich
LEG profitiert wie andere Immobilienkonzerne von dem Wohnungsboom in Deutschland. Der Deutsche Mieterbund ging bereits im Dezember davon aus, dass 2018 viele Mieter deutlich mehr Geld für ihre Wohnung ausgeben müssen.
Bei LEG legten die Kaltmieten pro Quadratmeter im vergangenen Jahr auf vergleichbarer Fläche um 3,3 Prozent auf 5,46 Euro pro Quadratmeter zu.
Insgesamt stiegen sie sogar um 4,5 Prozent – denn der Konzern kaufte im Jahresverlauf Wohnungen hinzu, die im Schnitt höhere Mieten abwerfen.
Weiterer Gewinnanstieg erwartet
Seinen gesamten Immobilienbestand baute LEG 2017 um 1,2 Prozent auf rund 130 100 Mietwohnungen aus. Der Leerstand schrumpfte auf vergleichbarer Fläche leicht auf 2,8 Prozent.
Unter dem Strich konnte LEG den Nettogewinn sogar um 46 Prozent auf fast 845 Millionen Euro steigern. Dabei wirkte sich vor allem die Höherbewertung von Immobilien positiv aus.
Im laufenden Jahr will der Vorstand den FFO1 weiterhin auf 315 bis 323 Millionen Euro nach oben treiben. Für 2019 hat er eine weitere Steigerung auf 338 bis 344 Millionen Euro im Auge. Er setze auf „einen überproportionalen Gewinn- und Dividendenanstieg in den kommenden Jahren“, sagte Vorstandschef Hegel.
Wohnungsneubau muss forciert werden
LEG hatte bereits früher angekündigt, wie Konkurrent Vonovia auf eigenen Grundstücken neue Wohnungen zu errichten. So will das Unternehmen von der starken Nachfrage nach Wohnraum in den Großstädten profitieren. Der Deutsche Mieterbund hatte zuletzt kritisiert, dass in Deutschland weiterhin zu wenige neue Wohnungen errichtet würden.
Die Bau- und Immobilienbranche sieht schon jetzt das Ziel von 1,5 Millionen Wohnungen bis 2021 in Gefahr und fordert mehr Bauland und zusätzliche Anreize für Bauherren und Unternehmen.
Nötig sei eine „große Koalition“ von Bund, Ländern und Kommunen für eine nationale Offensive, sagte Mieterbund-Chef Lukas Siebenkotten Anfang März. (dpa-AFX)
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