Diese Daten beziehen sich allerdings auf die Kalenderwoche 23, also auf die vorvergangene Woche. Aktuell ist von noch höheren Werten auszugehen. Die Variante BA.5 und ihre Sublinien weisen laut RKI eine höhere Übertragbarkeit auf als andere Varianten. Die zuvor verbreitete Variante BA.2 ist dagegen auf dem Rückzug.
Virologe Christian Drosten rechnet einem Medienbericht zufolge nicht damit, dass es durch die Verbreitung der Variante BA.5 zu einer Überfüllung der Intensivstationen kommen werde. Gleichwohl rechnet er bereits ab dem Monat September mit hohen Fallzahlen und einem Anstieg der Hospitalisierungen und Todeszahlen, wenn die Politik keine vorbeugenden Maßnahmen erlassen würde. Zudem würde es laut Drosten sehr viele krankheitsbedingte Ausfälle am Arbeitsplatz geben.
Um die einzelnen Varianten nachzuweisen, wird das Ergbut des Virus mit Hilfe einer so genannten Genomsequenzierung untersucht. In der Pandemie versuchen Forscher mit dieser Sequenzierung die Weiterentwicklung des Coronavirus zu überwachen. Diese permanente Beobachtung, vergleichbar mit einem Frühwarnsystem, wird auch „Sentinel Screening“ genannt. So können etwa neue Virusvarianten identifiziert werden.