Hollandfonds: Nur die Lage zählt

Das Portfolio mit niederländischen Immobilien des Hamburger Wettbewerbers Lloyd Fonds setzt sich aus neun Büroobjekten zusammen, die über fünf Publikumsfonds finanziert wurden. Alle Gebäude sind derzeit vollständig vermietet, die Mietverträge haben eine gewichtete Restlaufzeit von durchschnittlich 7,8 Jahren. Anzeichen für Mieterwechsel gibt es nicht. Die meisten Beteiligungsangebote entwickeln sich planungsgemäß oder sogar besser: Die Offerte Holland Eindhoven und die Fondsgesellschaften schütten rund sechs Prozent pro Jahr an die Kommanditisten aus. Nur die beiden Erstlingswerke bleiben hinter den Erwartungen zurück: Seinen ersten Hollandfonds mit zwei Büroimmobilien brachte der Initiator im Jahr 2006 auf den Markt.

Die Anleger beteiligten sich an einem Büroobjekt in `s-Hertogenbosch, das im Jahr 1988 errichtet und 2003 modernisiert worden war. Die zweite Fondsimmobilie im Zentrum von Hilversum wurde 1986 fertiggestellt und frisch renoviert von der Fondsgesellschaft übernommen. Das Nachfolgeprodukt Lloyd Fonds Holland II kam im Jahr 2008 auf den Markt und investierte aus Gründen der Risikostreuung in jeweils eine Büroimmobilie in Almere, Amersfoort, Den Bosch und Breda.

Trotz Vollvermietung müssen sich die Anleger vermutlich im Jahr 2013 mit einer Ausschüttung in Höhe von einem Prozent der Einlage begnügen. Der Grund: Die Investitionsvorhaben beider Fonds wurden je zur Hälfte über Schweizer Franken finanziert. Nun hat sich das Wechselkursrisiko realisiert. „Als die Fonds konzipiert wurden, war dies eine häufige angewandte Maßnahme, die unter Verwendung der anerkannt stabilen Schweizer Währung das niedrige Zinsniveau nutzen konnte. Dass sich der Euro im Vergleich zum Schweizer Franken derart schwach entwickeln würde, war seinerzeit nicht vorhersehbar. Die kreditgebende Bank fordert daher jedes Jahr von den Fondsgesellschaften eine Sicherheitsleistung von über einer Million Euro. Ohne diese Sicherheitsleistung würden die Fonds plangemäß auszahlen“, erläutert Michael Arndt, der als Generalbevollmächtigter den Vertrieb im Hause Lloyd Fonds verantwortet.

Platzierungsmöglichkeit variiert

Dem Gewerbeimmobilienmarkt bei unseren westlichen Nachbarn steht auch Arndt grundsätzlich positiv gegenüber. Im vergangenen Jahr hat der Initiator einen Fonds ausplatziert, der einen Neubau in Utrechts Büroviertel Papendorp finanziert hat. Die siebenstöckige Immobilie wurde als Greenbuilding zertifiziert und im Mai 2012 an die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft Deloitte übergeben, die die gesamte Fläche von 7.000 Quadratmetern für zehn Jahre angemietet hat.

„Auch wenn der niederländische Büromarkt aktuell durchaus gute Kaufgelegenheiten für institutionelle Investoren bietet, halten wir uns zurück. Zwar ließe sich um ein solches Objekt ein Publikumsfondsmantel mit attraktiven Ausschüttungen gestalten, allerdings muss sich ein solches Beteiligungsangebot auch platzieren lassen. Da sehen wir angesichts der allgemeinen Zurückhaltung bei den Anlegern das eigentliche Hindernis“, so Arndt. An einen vorzeitigen Verkauf einzelner oder mehrerer Objekte denkt man weder im Hause Lloyd Fonds, Nordcapital, MPC Capital noch HCI Capital nach – daran, neue Immobilienfonds aufzulegen allerdings auch nicht.

Lesen Sie den vollständigen Artikel ab sofort in der neuen Cash.-Ausgabe 9/2013 oder über die Cash.App.

Text: Andreas Friedemann, Cash.

Fotos: Hannover Leasing, Wölbern Invest, Real I.S.

1 2 3 4Startseite
Weitere Artikel
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments