Ganz allmählich begreift selbst der altbackenste Makler, dass er am Internet nicht mehr vorbeikommt. Glaubten vor fünf Jahren noch drei von vier Makler, ihr Geschäftsmodell sei vor dem Verkauf im Internet sicher so reift nun die Erkenntnis, dass der Internetverkauf offenkundig jeden erreicht.
Vor fünf Jahren hörte man es noch allzu oft: „Bei uns in der schwäbischen Alb wollen die Leute noch persönlich betreut werden“ oder „Bei uns im Sauerland ist die Internetverbindung nicht so gut, da gibt es noch ganze Landstriche, da haben sie nicht mal Mobilempfang“.
Selbst der Klassiker der Ausflüchte – „Meine Kunden sind hauptsächlich Unternehmer (Rentner, Akademiker etc.) die haben viel zu viel zu tun, um sich selbst um ihre Versicherungen zu kümmern…“, – gehört der Vergangenheit an.
Inzwischen sind bei jedem Makler Kunden aufgeschlagen, die ihn mit einem Internetausruck der Konkurrenz konfrontieren und ihn zwingen Stellung zu nehmen. Kaum ein Kollege hat noch nicht die Erfahrung gemacht, dass bei einem vermeintlich treuen Stammkunden plötzlich irgendwelche Onlineverträge in der Versicherungsmappe auftauchen.
Die allzu einfältige Lösung des Problems: „Ich muss im Internet vertreten sein. Ich brauche eine Homepage.“
Wer aber glaubt das Problem mit einer eigenen Homepage lösen zu können, hat die Zeichen der Zeit nicht wirklich verstanden. Kein Makler käme auf die Idee sich ein Faxgerät zu kaufen, es anzuschließen und sich dann davor zu setzen und auf den ersten Antrag aus dem Faxgerät zu warten.
Merkwürdigerweise agieren Makler bezüglich der eigenen Homepage aber genau so.
Wer ein Faxgerät anschließt, besitzt eine Möglichkeit der Dokumentenübertragung im Telefonnetz, was allerdings nicht bedeutet, dass irgendwer auch daran Interesse hat, mir seine Dokumente auf diesem Weg zu schicken.
Ähnlich verhält es sich mit der Homepage. Nur weil ich eine Homepage habe, wissen meine Kunden das noch lange nicht und selbst wenn ich diese bei meinen Kunden bekannt mache, so stellt sich die Frage, welches Interesse die Kunden haben sollten, ausgerechnet meine Webseite zu besuchen.
Seite zwei: Legen Sie Ihre Visitenkarten auf der Straße aus?