„Zwei Drittel der Befragten meint, dass eine Finanzberatung kostenlos ist“

Zudem ist der Mehrzahl der Verbraucher nicht bewusst, wie hoch typische Provisionen im Finanzdienstleistungssektor überhaupt sind. Zwar zielten die gesetzlichen Initiativen der letzten Jahre auf eine deutliche Stärkung von Transparenz und Information zum Wohle des Verbrauchers ab, indem Produktinformationsblätter und Beratungsprotokolle mit detaillierten Informationen zu Erwerbskosten beziehungsweise Provisionshöhen in der Anlageberatung verpflichtend eingeführt wurden. Es zeigt sich jedoch, dass der größte Teil der befragten Verbraucher typische Abschlussprovisionen klassischer Anlage- und Vorsorgeprodukte nicht kennen.

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So liegt der Anteil der annähernd richtig geschätzten Abschlussprovisionen bei einem Aktienfonds­sparplan bei elf Prozent und bei einer fondsgebundenen Rentenversicherung bei neun Prozent. 26 beziehungsweise 28 Prozent geben direkt an, keine Ahnung zu haben. Die in beiden Fällen verbleibenden 63 Prozent schätzen die Höhe der Abschlussprovisionen falsch. Der Anteil derjenigen, die keine Angaben zu Provisionshöhen machen können, nimmt mit steigendem Nettogeldvermögen deutlich ab, jedoch nicht nur zugunsten einer zunehmend richtigen Provisionseinschätzung. Je besser die eigene finanzielle Allgemeinbildung eingeschätzt wird, desto niedriger ist der Anteil derjenigen, die sich keine Angabe zur Provisionshöhe zutrauen. Der Anteil richtig geschätzter Provisionshöhen ist weitestgehend unabhängig von der Einschätzung des eigenen Finanzwissens, der Anteil falsch geschätzter Provisionshöhen nimmt hingegen sogar zu.

Interview: Julia Böhne

Foto: EBS

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