Honorarberatung: Rolle rückwärts

Und sie wird durch die zahlreichen Vorgaben mittlerweile so teuer, dass die anfallenden Kosten nicht mehr gedeckt werden können. Dazu ist der Nutzen für den Anleger häufig nicht klar erkennbar.

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Natürlich braucht ein unerfahrener Anleger, der beispielsweise durch eine Erbschaft an freies Vermögen gekommen ist, eine ausführliche Beratung. Jedoch fallen Anleger, die seit Jahren größere Summen investieren und sich mit den Risiken von Aktien und anderen Kapitalanlagen gut auskennen, ebenfalls unter die Richtlinien zur Regulierung.

Regulierung zulasten der Anleger

Die Dokumentationsflut geht im Endeffekt sogar zulasten der Anleger, denn je unrentabler die Anlageberatung für Banken wird, umso häufiger wird eine fundierte Beratung nur noch vermögenden Kunden zur Verfügung stehen. Anleger mit kleineren Volumina werden statt individueller Angebote dann nur noch standardisierte Produkte erhalten.

Die Lösung des Problems lautet nicht mehr, sondern weniger Regulierung der Anlageberatung. Dabei spielt die Eigenverantwortung des Verbrauchers eine entscheidende Rolle. Anleger sollten sich bewusst machen, dass auch ein Beratungsprotokoll nicht vor Falschberatung schützen kann, wenn ihnen ein grundlegendes Verständnis der Finanzmärkte und Anlageprodukte fehlt.

Andreas Rapp ist Leiter Private Banking beim Stuttgarter Bankhaus Ellwanger & Geiger Privatbankiers.

Foto: Shutterstock/ Ellwanger & Geiger

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