Ob Finanzen, Immobilien oder Konsumgüter – die Bundesbürger tun sich schwer damit, für Beratungsdienstleistungen das Portemonnaie aufzumachen. Das zeigt eine Umfrage im Auftrag der Deutschen Vermögensberatung (DVAG).
Honorarberatung hat in der breiten Bevölkerung weiterhin einen schweren Stand, so zumindest das Ergebnis der vom Marktforschungsinstitut Usuma durchgeführten Studie. Auf die Frage, welches Vergütungsmodell sie bei Beratungen eher in Anspruch nehmen würden, sprachen sich weniger als 26 Prozent der mehr 1.000 Befragten für einen festen Stundensatz oder Pauschalbetrag aus, acht Prozent haben sich enthalten. Mit 67 Prozent bevorzugt hingegen die überwiegende Mehrheit der Befragten das klassische Modell, bei dem der Berater nur bei einem tatsächlichen Vertragsabschluss eine Provision erhält.
Noch deutlicher fällt die Ablehnung gegenüber den Honoraren bei den Befragten mit geringerem Einkommen aus. Von diesen sind weniger als 15 Prozent bereit, für die Beratung als Dienstleistung zu bezahlen.
Im Bereich Immobilien ist lediglich jeder dritte Befragte bereit, für Dienstleistungen von Immobilienmaklern mehr als 500 Euro auszugeben. Im Konsumgüterbereich ist die Akzeptanz der Beratungshonorare noch geringer. So halten nur zehn Prozent der Befragten es für angemessen, beim Autokauf mehr als 500 Euro für professionellen Rat zu bezahlen. Bei der Unterhaltungselektronik akzeptieren lediglich fünf Prozent der Bürger Honorarkosten von über 500 Euro. Bei Finanzdienstleistungen würde nur jede Zehnte mehr als 500 Euro für honorarbasierte Beratung ausgeben.
Ein weiteres Ergebnis der Umfrage zeigt, dass eine regelmäßige Überprüfung der Finanz- und Vorsorgesituation so gut wie nicht in Anspruch genommen würde, wenn für die Beratung ein Honorar zu zahlen wäre. Nur zehn Prozent aller Befragten wären bereit, alle zwei Jahre oder öfter einen Honorarberater zu konsultieren, fast ein Drittel der Bevölkerung würde dies nie tun. (hb)
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