Hotelimmobilien gehören zu den Gewinnern des Immobilienmarktes in 2010. Das ist eines der Ergebnisse der jüngsten Immobilienmarktstudie, die das Forschungsinstitut Bulwien Gesa im Auftrag des Immobilieninvestmenthauses WGF regelmäßig erstellt.
In der Studie „WGF-Immobilienperspektive“ werden die Entwicklungen der Immobilienklassen Hotel, Büro, Einzelhandel und Wohnen in 2010 mit besonderem Fokus auf das letzte Quartal analysiert.
„Die Hotelimmobilien dürften eines der Hauptgesprächsthemen der internationalen Immobilienmesse Mipim in Cannes sein“, erwartet Pino Sergio, Vorstandsvorsitzender der WGF. Gemäß den Studienergebnissen hat sich die deutsche Kettenhotellerie 2010 besser entwickelt als in den meisten anderen Industrienationen. Deutsche A-Städte profitierten demnach merklich vom weiter wachsenden Städtetourismus sowie von der wieder steigenden Anzahl internationaler Geschäftsreisender und Tagungsbesucher. Vor allem Economy und Midclass-Hotels würden aufgrund ihres Preis-/Leistungs-Gefüges vom weiteren Anstieg der Übernachtungszahlen profitieren.
In Frankfurt beispielsweise sei der „Revpar“ (revenue per available room – Zimmererlös) in 2010 um 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Das Transaktionsvolumen des deutschen Hotelinvestmentmarkts habe sich 2010 auf 800 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt. Nach aktuellen Angaben des Immobiliendienstleistungsunternehmens CB Richard Ellis (CBRE) wurden 2010 gar rund 890 Millionen Euro in Hotelimmobilien in Deutschland investiert. Ausländische Investoren kehrten laut der Bulwien Gesa-Analyse zurück auf den deutschen Hotelinvestmentmarkt – auf sie entfallen laut Analyse 63 Prozent des Investmentvolumens während es im Vorjahr nur 21 Prozent waren. Olivia Kaussen, Head of CBRE Hotels in Deutschland kommentiert: „Die deutsche Hotellerie konnte 2010 deutliche Umsatzzuwächse verzeichnen. Diese positive Entwicklung trug maßgeblich zu einer Wiederbelebung des Hotelinvestmentmarktes bei. Insbesondere ausländische Investoren interessieren sich wieder stark für deutsche Hotelimmobilien. Daher rechnen wir für das aktuelle Jahr mit einem erhöhten Transaktionsvolumen von mindestens einer Milliarde Euro.“ Bulwien Gesa sieht hohes Potenzial neben den A-Standorten auch an B – und C-Standorten, in denen bislang mittelständische Privathotels mit häufig nicht mehr zeitgemäßer Ausstattung vorherrschten.
Die Spitzenmieten für Büros zeigten laut den Analysten mehrheitlich eine stabile Seitwärtsbewegung. Mit 33 Euro pro qm Mietfläche wurde die höchste Spitzenmiete traditionell in Frankfurt aufgerufen. Dort finde sich aber auch die höchste Leerstandsquote mit 18,4 Prozent. Im vierten Quartal 2010 wurde gemäß Studie deutschlandweit neun Prozent mehr Flächenumsatz erzielt als im Vorquartal. Im Jahr 2010 seien in den deutschen A-Städten über eine Million Quadratmeter Bürofläche fertig gestellt worden. Im Vergleich zum Vorjahr hätte Berlin die größte Dynamik und mit rund 18,4 Millionen Quadratmeter Mietfläche das höchste Büroflächenangebot aufgewiesen.