Hotelinvestments sind bei Anlegern so beliebt, dass das Transaktionsvolumen auf dem Hotelmarkt schneller wächst als das Angebot. Union Investment und Bulwien Gesa haben das Marktvolumen ermittelt und Gründe für das Wachstum der Assetklasse gefunden.
Union Investment und Bulwien Gesa haben das Marktvolumen investmentrelevanter Hotels in Deutschland ermittelt. Demnach ist ihr Marktwert in Deutschland von 2015 auf 2016 um 8,3 Prozent auf 51 Milliraden Euro gestiegen.
Das Marktwertmodell basiert auf Daten von Unternehmen, der öffentlichen Statistik sowie Hotelverbänden. Es ermöglicht eine vergleichende Analyse des institutionellen Hotelmarktes der Jahre 2007 bis 2016.
Mehr Betten
Der Anstieg habe an der anhaltend regen Bautätigkeit neuer Hotels beziehungsweise Hotels garni gelegen, die per Saldo (Neueröffnungen und Schließungen) zu einem Bettenwachstum in Deutschland von 0,7 Prozent führte. Parallel dazu seien 2016 die Zimmerauslastung und die Durchschnittsraten deutscher Hotels gestiegen und damit auch ihr Marktwert.
„Die Rahmenbedingungen für den heimischen Hotelmarkt sind nahezu ideal. Das Beherbergungsgewerbe in Deutschland verbuchte 2016 das siebte Jahr in Folge touristische Zuwächse, sowohl aus dem In- als auch aus dem Ausland“, sagt Dierk Freitag, Bereichsleiter und Partner bei bulwien Gesa.
Als investmentrelevantes Angebot wurde von Union Investment und Bulwien Gesa ein Zimmerbestand von 376.600 Hotelzimmern ermittelt, die sich auf deutsche Klein-, Mittel- und Großstädte verteilen. Der durchschnittlich ermittelte Wert lag 2016 bei rund 135.600 Euro pro Zimmer (Vorjahr: 130.500 Euro).
Assetklasse wird beliebter
2016 sei ein neuer Rekordwert bei Hoteltransaktionen in Deutschland erzielt worden. Die 5,2 Milliarden Euro (inklusive Projektentwicklungen) entsprechen in etwa 10,2 Prozent des berechneten Marktvolumens (Vorjahr 9,3 Prozent).
„Das Transaktionsvolumen wächst noch schneller als der Markt. Daran lässt sich ablesen, dass die Assetklasse Hotel bei Investoren immer beliebter wird“, so Martin Schaller, Leiter Asset Management Hospitality bei der Union Investment Real Estate.
Gestiegen sei vor allem der Marktwert von Hotels in deutschen B-Städten, die zunehmend von Hotelketten betrieben werden und damit in das Anlageuniversum zahlreicher Investoren passen würden. „In Bezug auf Wachstumsdynamik und Wertentwicklung könnte manche B-Stadt die A-Stadt von morgen sein“, sagt Dierk Freitag. (kl)
Foto: Shutterstock