Die Investitionen in Hotelimmobilien sind im Jahr 2009 nach Angaben des Immobilienberatungsunternehmens Jones Lang LaSalle (JLL) deutlich zurückgegangen. Demnach lag das Transaktionsvolumen für die Region EMEA (Europa, Mittlerer Osten und Afrika) bei 3,1 Milliarden Euro und damit rund 61 Prozent niedriger als noch in 2008.
Gegenüber dem Rekordergebnis von 2007 mit 21,4 Milliarden Euro wurde sogar ein Rückgang um 85 Prozent verbucht. Großbritannien, traditionell der stärkste Transaktionsmarkt, erlebte den deutlichsten Einbruch: Investoren erwarben für lediglich 391 Millionen Euro Hotels (2008: rund zwei Milliarden Euro). Damit wurde das Vereinte Königreich im vergangenen Jahr von Frankreich überholt, das auf 708 Millionen Euro kam. Deutschland platzierte sich mit 340 Millionen Euro hinter Spanien (359 Millionen Euro) an vierter Stelle.
Hotel-Portfoliotransaktionen waren laut JLL in 2009 kaum zu realisieren. Nachdem der Markt für Hotelportfolios bereits im Jahr 2008 um 74 Prozent auf 3,5 Millionen Euro eingebrochen war, lag das Volumen in 2009 bei lediglich 800 Millionen Euro. Die Preise für betreiberfreie Hotelimmobilien seien im vergangenen Jahr um etwa 20 bis 50 Prozent abgesackt – mit wenigen Ausnahmen, insbesondere an Schlüsselstandorten mit hohem Investoreninteresse wie etwa London oder Paris.
“Der wesentliche Grund für die Preisstabilität in einigen Märkten war das limitierte Angebot bei gleichzeitig guter Nachfrage“, so Christoph Härle, bei Jones Lang LaSalle Hotels Managing Director der Global Hotel Capital Group.
Im laufenden Jahr wird laut JLL das Angebot und damit auch der Druck auf die Preise steigen. “Mit dem wachsenden Angebot wird sich der Hotelmarkt in EMEA in 2010 als insgesamt dynamischer erweisen. Für das laufende Jahr könnte das Transaktionsvolumen wieder über vier Milliarden Euro liegen“, erwartet Härle. In den ersten beiden Monaten 2010 sei mit einem Volumen von rund 700 Millionen Euro im Jahresvergleich bereits ein Plus von 25 Prozent verzeichnet worden. (bk)
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