Am Investmentmarkt für gewerbliche Immobilien in der Region EMEA wurden laut dem Immobiliendienstleister CB Richard Ellis (CBRE) im ersten Quartal 2011 26,7 Milliarden Euro und damit 26 Prozent mehr als im entsprechenden Vorjahreszeitraum investiert. Deutschland zählt mit einem Transaktionsvolumen von 5,5 Milliarden Euro zu den Hotspots der Region.
Das Investmentvolumen im ersten Quartal übersteigt nach Angaben von CBRE das jeweilige Umsatzvolumen der ersten drei Quartale 2010. Nur im traditionell umsatzstärksten vierten Quartal wurde im vergangenen Jahr mit 38,6 Milliarden Euro ein höheres Transaktionsvolumen verzeichnet.
Wie im vergangenen Jahr konzentrierte sich das Investoreninteresse hauptsächlich auf Core-Immobilien in zentralen Lagen, mit entsprechendem Druck auf die Renditen. So gab der CBRE-EU-15-Prime-All-Property-Yield-Index im ersten Quartal 2011 um sechs Basispunkte auf 5,53 Prozent nach. Im Jahresvergleich ergibt sich ein Rückgang um 26 Basispunkte. Dies spiegele laut CBRE den gegenwärtig intensiven Wettbewerb um Core-Immobilien wider.
Das Interesse der Investoren beginne sich aktuell – wenn auch sehr selektiv – zu erweitern. Dabei werde zwischen zwei Arten von Risiken unterschieden, dem mit dem spezifischen Immobilieninvestment verbundenen Risiko und dem so genannten Marktrisiko. Bei der Bewertung der Marktrisiken würden Märkte profitieren, deren gesamtökonomische und immobilienwirtschaftliche Aussichten positiv sind. Hierzu zählten neben Deutschland auch Großbritannien (insbesondere London) und in einem geringeren Ausmaß Frankreich und Nordeuropa.
Zugleich gebe es ein steigendes Interesse von Investoren an Core-Immobilien in Ländern mit einer höheren Risikobewertung. Dieses gelte für Spanien und die Länder in Zentral- und Osteuropa.
Fabian Klein, Managing Director und Head of Investment Germany bei CBRE: „Die steigende Bedeutung von Direktinvestitionen institutioneller Investoren auf dem europäischen Gewerbeimmobilienmarkt ist eine der entscheiden Charakteristika in diesem Jahr. Neben kanadischen Pensionsfonds sind Fonds aus dem Mittleren Osten und Asien an europäischen Core-Immobilien interessiert.“
Dies führe dazu, dass einige Investoren sich verstärkt für Investitionsmöglichkeiten in Nicht-Core-Immobilien interessieren, bei denen größere Wertsteigerungspotenziale zu realisieren seien. „Hier werden wir 2011 einige Bewegung sehen“, so Klein. Deutschland sei aufgrund der sehr positiven Wirtschaftsaussichten ein besonders attraktiver Markt in Europa. (te)
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