Im April sind die Hauspreise wie bereits im Vormonat gesunken, liegen jedoch noch durchgängig über ihrem Vorjahresniveau. Die Neubaupreise verloren stärker als im März. Schwächer als im Vormonat ist der Preisrückgang für bestehende Ein- und Zweifamilienhäuser sowie für Eigentumswohnungen. Das zeigt der vom Finanzdienstleister Hypoport erhobene HPX-Hauspreisindex.
Auch im April spiegelt der Gesamtindex den allgemein sinkenden Preistrend der Einzelindizes wider: Im Vergleich zum März ist er um 0,28 Prozent gesunken (März 2010: 100,14 Punkte). Der rückläufige Gesamtindex fällt mit 99,86 Punkten damit erstmals leicht unter seinen Ausgangswert von 100 Punkten. Nach wie vor liegt er aber über dem Vergleichswert des Vorjahres (April 2010: 96,59 Punkte). Vor dem Hintergrund der gesamtwirtschaftlich stabilen Lage gehen die Berliner angesichts dieser Preisen von einer erhöhten Nachfrage nach Immobilien aus.
Die Bewertung und Prognose von Hypoport: „Der erste Schritt heraus aus den Niedrigzinsen ist getan. Wann kommt der nächste? Nach ihrer Leitzinserhöhung auf 1,25 Prozent im April hat die EZB aktuell von einer weiteren Zinsanhebung abgesehen. Zwar hat der Inflationsschutz für die EZB Priorität, das hat sie im April signalisiert. Gleichzeitig muss sie jedoch den Balanceakt zwischen Preisstabilität und der Schuldenkrise der Euro-Länder Portugal und Griechenland meistern. Die Zinsen für Immobilienfinanzierungen steigen schon seit vergangenem September. Momentan befinden sie sich wieder auf dem Niveau vom August 2009. Aus der langfristigen Perspektive – und diese sollten sowohl Häuslebauer als auch Investoren berücksichtigen – ist dieser Zinssatz noch immer sehr attraktiv. Denn die historischen Tiefstwerte der vergangenen Monate sind nun definitiv passé. Sinkende Hauspreise, eine steigende Inflation und noch günstige Zinsen sprechen nicht nur für, sondern fordern geradezu den Erwerb des Betongoldes.“