Die aktuelle Korrektur an den Rentenmärkten stellt noch keinen Trendwechsel zu höheren Zinsen dar. Das sagt Christian Heger, Chief Investment Officer bei HSBC Global Asset Management (Deutschland).
In seinem aktuellen Marktkommentar nimmt der HSBC-Experte insbesondere die Lage der amerikanischen Notenbank Fed genauer unter die Lupe, die in einem Dilemma stecke: „Ein nominales Wachstum von gut vier Prozent braucht eigentlich keine Nullzinspolitik. Zudem wächst der politische Druck, aus einer vermeintlich nur der Wall Street helfenden Geldpolitik auszusteigen. Auf der anderen Seite gefährdet eine Zinsanhebung die durch den Börsenaufschwung ausgelösten Wohlstandseffekte. Der langanhaltende Anstieg hat US-Aktien verteuert.“
Starker US-Dollar drückt Aktienbörsen
Gleichzeitig bedrohen nach Meinung Hegers ein fester US-Dollar und anziehende Löhne die Aktienperformance: „Ein Zinsanstieg am langen Ende dürfte daher fast zwangsläufig zu einer Korrektur am Aktienmarkt führen, um eine halbwegs akzeptable Risikoprämie zu verteidigen. Angesichts dieses Risikos wird die Fed nur dann deutlich restriktiver werden, wenn die US-Wirtschaft in sehr guter Verfassung ist. Da die Vorzeichen eher für moderates Wachstum sprechen, sind allenfalls kleine Schritte zu erwarten“, so der HSBC-Experte.
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Mit Blick auf die Kapitalmärkte sagt Heger: „Wir halten an unserer positiven Einschätzung für risikotragende Assets fest. Auf der Aktienseite bleiben asiatische Länder wie Indien und Japan sowie die Eurozone unsere Favoriten.“ (mr)
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