Die Abwicklungsgesellschaft der Länder Hamburg und Schleswig-Holstein für faule Schiffskredite der HSH Nordbank hat im Jahr 2017 einen Verlust von 44,4 Millionen Euro gemacht und damit das Minus deutlich reduziert.
Das geht aus dem Geschäftsbericht hervor, den der Verwaltungsrat der HSH Portfoliomanagement (PM) am Montag in Kiel genehmigte. Im Jahr 2016 hatte die Anstalt öffentlichen Rechts noch einen Verlust von 505 Millionen Euro verbucht. Der deutlich geringere Verlust 2017 sei darauf zurückzuführen, dass nur noch zwei Millionen Euro zusätzliche Risikovorsorge für gefährdete Kredite getroffen worden sei – statt 470 Millionen Euro wie 2016, erläuterten die Vorstände Ulrike Helfer und Karl-Hermann Witte.
„Wir erwarten derzeit den Verlauf des Geschäftsjahres 2018 etwas positiver als den des vergangenen Jahres“, sagte Witte und fügte hinzu: „Aber es wird eine Herausforderung bleiben, ein zumindest ausgeglichenes Ergebnis mit diesem ausschließlich notleidenden Kreditportfolio in den hochvolatilen Märkten zu erzielen.“ Zugleich betonte er mit Blick auf 2017: „Ein negatives Ergebnis können wir nicht schönreden.“
Die Anstalt hatte im Auftrag der Länder am 1. Juli 2016 im Zuge des damals geplanten und inzwischen erfolgten Verkaufs der HSH Nordbank schlechte Kredite der Bank im Nominalwert von 4,1 Milliarden Euro übernommen und dafür 2,4 Milliarden Euro bezahlt. Die HSH Nordbank habe selber die abzugebenden Kredite ausgewählt, betonte Witte.
Noch 214 Schiffe als Sicherheit
Es ging darum, die Landesbank von Hamburg und Schleswig-Holstein von den schlimmsten Lasten zu befreien und für einen Verkauf attraktiver zu machen. Die PM müsse das übernommene Kreditportfolio von notleidenden Schiffsfinanzierungen „wertschonend“ abwickeln. Ziel sei, dass am Ende die Steuerzahler so stark geschont werden wie möglich.
Ursprünglich standen 253 Schiffe als Sicherheit, die aber wegen der Überkapazitäten auf dem Schiffsmarkt nur schwer zu veräußern sind. 2016 konnten zwei Schiffe als Sicherheit wegfallen, 2017 weitere 37 Schiffe – durch Kredittilgung oder Veräußerungserlöse. Zurzeit verfüge die PM noch über 214 Schiffe als Sicherheit, die nahezu alle für den Handel genutzt würden und nicht auf Reede lägen, sagte Helfer.
Für sie und Witte stellt es sich derzeit so dar, als wenn die Schifffahrtskrise durchschritten sei. Der Seehandel sei 2017 stärker gewachsen als das Weltwirtschaft, sagte Helfer. Und die unter den Betriebskosten liegenden Frachtraten für Containerschiffe seien endlich wieder gestiegen. Aber es gebe große Unsicherheiten wie die Gefahr eines Wirtschaftskrieges etwa zwischen den USA und China.