HSH-Abwicklungsbank sieht Schifffahrtskrise durchschritten

Der ausstehende Kreditbetrag – also offene Kreditbeträge und offene Zinsansprüche – sank 2017 auf nominal 3,856 Milliarden Euro. Ende 2016 hatte er nominal 4,478 Milliarden Euro betragen. Die hohe Differenz liege vor allem am gesunkenen Dollarkurs, erläuterte Helfer. Denn fast alle Schiffskredite würden in Dollar vergeben – der Geschäftsbericht aber in Euro verfasst.

Der Buchwert der Kredite sank von 2,038 Milliarden Euro Ende 2016 auf 1,643 Milliarden Euro Ende 2017. Obwohl sich die Frachtraten 2017 erholten, sank das Zinsergebnis der pm von 5,7 Millionen Euro auf 870 000 Euro. Dies sei darauf zurückzuführen, dass die besonders schwierige Situation 2016 sich zeitverzögert bei den Kreditzinszahlungen 2017 ausgewirkt habe, sagte Helfer.

Verlust zunächst nur auf dem Papier

Der Abbau der notleidenden Kredite wird etwa zehn Jahre dauern und möglicherweise teuer für die Steuerzahler in Hamburg und Schleswig-Holstein. Doch das lässt sich erst am Ende sagen. Der aktuelle Verlust der Abwicklungsgesellschaft steht erst einmal nur auf dem Papier.

Für den Steuerzahler ist der Hauptverlust bereits bei der HSH Nordbank entstanden, die diese notleidenden Kredite mit einem Abschlag von mehr als 40 Prozent an die Abwicklungsgesellschaft verkauft hat. Der daraus entstehende Verlust der Bank von 1,7 Milliarden Euro wurde gegen die Ländergarantien abgerechnet.

Was die Abwicklungsgesellschaft am Ende den Steuerzahler kostet, hängt ab vom weiteren Verlauf der Schifffahrtsmärkte und der Verwertung der Kredite. Wenn sich die Frachtraten und Schifffahrtsmärkte erholen sollten, werden die Sicherheiten wieder werthaltiger und die Kredite können leichter zurückgezahlt werden. Die Schifffahrtskrise begann vor zehn Jahren. (dpa-AFX).

Foto: Shutterstock

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