Die HSH Nordbank will nach einem Bericht der Tageszeitung „Die Welt“ dem Unternehmen des Reeders Heinrich Schoeller rund 800 Millionen Dollar Schulden erlassen. Die genauen Konditionen würden noch verhandelt, heißt es in dem Bericht.
Die betroffenen Unternehmen und die Hamburger Finanzbehörde äußerten sich nicht dazu. Das Unternehmen Schoeller Holdings in Limassol auf Zypern hatte zeitweise bis zu 1,5 Milliarden Euro von der HSH Nordbank geliehen.
Die Kredite stammen aus den Jahren 2005 bis 2008, also der Zeit unmittelbar vor Beginn der Schifffahrtskrise, als die Bank einen stark expansiven Kurs steuerte.
Bereinigung von Schiffskrediten
Die Bank steht gegenwärtig im Verkaufsprozess und bemüht sich, problematische alte Schiffskredite zu bereinigen. Dafür hat sie in den vergangenen Jahren fünf Milliarden Euro Risikovorsorge gebildet.
In dieser Situation sind Schuldennachlässe zu erwarten, soweit sie der Bank Vorteile bringen. Das aktuelle Jahresergebnis würde durch eine solche Maßnahme nicht belastet. Im vergangenen Jahr war ein Schuldenschnitt für den Hamburger Reeder Bernd Kortüm von 547 Millionen Euro bekannt geworden. (dpa-AFX)
Foto: Shutterstock