Verdi-Fachbereichsleiter und Unicredit-Aufsichtsrat Klaus Grünewald kritisierten das Vorgehen. Unicredit vernichte eher Werte als Werte zu schaffen. „Wir halten die Entscheidung auch unternehmerisch für zu riskant, weil sie ganze Kundengruppen vor den Kopf stößt. Ein unternehmerisches Risiko, das eine Todesspirale nach unten bringt.“
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Vor der Fusion der Bayerischen Hypotheken- und der Vereinsbank zur HVB hätten die beiden Banken noch 60 000 Mitarbeiter beschäftigt, heute seien es noch 16 000. Wie in anderen Banken auch hätten viele resigniert oder wollten nur noch weg.
Weimer sagte, die HVB sei wohl nur schneller. „Da werden uns andere Banken vermutlich folgen, weil es der Markt einfach vorgibt“. Die HVB werde jetzt aber keine weiteren Filialen mehr schließen und „nicht ein Kostensenkungsprogramm nach dem anderen aufsetzen. Wir brauchen Wachstum im Geschäft“. Im Private Banking etwa habe sie noch zu wenig Marktanteil. „Wenn andere Banken schwächeln, werden wir das dankbar ausnutzen.“
Rückstellungen werden Ergebnis belasten
In den ersten neun Monaten stieg das Betriebsergebnis nach Risikovorsorge um 16 Prozent auf 737 Millionen Euro, der Gewinn nach Steuern legte um 5 Prozent auf 461 Millionen Euro zu – trotz niedriger Zinsen. Ein Grund war das kräftig gesteigerte Handelsergebnis.
Im laufenden Schlussquartal werden Rückstellungen für den Stellenabbau das Ergebnis in dreistelliger Millionenhöhe belasten, wie Weimer sagte. Die Hälfte der 1200 abzubauenden Verwaltungsstellen soll in München wegfallen, wo die HVB-Zentrale sitzt.
Quelle: dpa-Afx
Foto: HypoVereinsbank