HVB schiebt drei Milliarden Euro zur Mutter Unicredit

Die in Schwierigkeiten steckende italienische Großbank Unicredit zapft ihre deutsche Tochter Hypovereinsbank (HVB) an. Wie aus einer Mitteilung der Italiener vom Montag hervorgeht, sollen die Münchener eine Sonderdividende von drei Milliarden nach Mailand überweisen.

Sitz der Hypovereinsbank in München
Sitz der Hypovereinsbank in München

Die Zahlung solle gemeinsam mit der regulären Gewinnausschüttung im Juni nach der Hauptversammlung erfolgen, teilte Unicredit auf Anfrage mit. Unicredit ächzt angesichts der Wirtschaftsschwäche in Italien unter einem Berg fauler Kredite und will sich über eine Kapitalerhöhung 13 Milliarden Euro an frischem Geld besorgen.

Die 2005 übernommene HVB gilt dagegen als überdurchschnittlich gut kapitalisiert. Die „starke Kapital- und Liquiditätsausstattung“ der HVB werde erhalten bleiben, versicherten die Italiener.

Sonderdividende wurde schon Mitte Dezember bekanntgegeben

Die Sonderdividende von drei Milliarden Euro war eigentlich schon Mitte Dezember von der Unicredit bekanntgegeben worden, als sie ihren Sanierungsplan verkündet hatte. Damals war dieser Fakt aber untergegangen.

Die Unicredit versucht mit einem Konzernumbau, wieder auf die Beine zu kommen. 6.500 Stellen fallen in der neuesten Sparrunde weg, davon alleine 1.500 bei der HVB. Bereits Ende 2015 hatten die Münchener den Abbau von 1.200 Jobs angekündigt. Der seit Juli amtierende Unicredit-Chef Jean-Pierre Mustier verkauft darüber hinaus Tochtergesellschaften und Beteiligungen, um Geld in die Kasse zu bekommen. (dpa-AFX)

Foto: HVB

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