Warum machen sich kleine und mittlere Unternehmen immer noch so wenig Gedanken beim Thema Cyberkriminalität?
Horstmann: Die zunehmende Digitalisierung macht Unternehmen empfindlicher gegen Cyber-Attacken. Für Unternehmen ist es unerlässlich, Daten und Software zu schützen. Auch eine gewissenhafte Einhaltung jeglicher Sicherheitsvorkehrungen garantiert keinen absoluten Schutz vor den vielfältigen Risiken. Leider gelingt es Kriminellen immer wieder, Lücken auszunutzen. Aufgrund von Datenschutz- oder Persönlichkeitsverletzungen können sich für Unternehmen teure Rechtsstreitigkeiten ergeben.
Betroffen sind nicht nur Großkonzerne, sondern gerade auch kleine und mittelständische Unternehmen – Tendenz steigend. Seit März bieten wir eine Cyber-Versicherung an, die Eigen- und Drittschäden übernimmt und außerordentliche sowie nicht kalkulierbare Kosten absichert. Zielgruppe sind kleine und mittlere Unternehmen mit bis zu 50 Millionen Euro Umsatz im Jahr. Deren Versicherungsschutz kann um die Cyberdeckung erweitert werden.
Wie steht es denn generell um den gewerblichen Versicherungsschutz in Deutschland?
Horstmann: Kleine und mittlere Unternehmen gehören seit vielen Jahren zu unseren Haupt-Zielgruppen. Nachgefragt werden maßgeschneiderte Zielgruppenprodukte, einfache Verkaufsprozesse und die Unterstützung unserer Partner bei Risikobewertung, Angebotserstellung und Schadenabwicklung. Wir bieten modulare Bündelprodukte für spezielle Branchen an etwa für Autohäuser, Hotels, Gaststätten oder für kleine und mittelständische Unternehmen.
Alle relevanten Risiken können einfach in einem Vertrag abgedeckt werden. Bezüglich einzelner Branchen wird das Flottengeschäft immer wichtiger, da ein Großteil aller neu zugelassenen Kfz sich im Besitz von Firmen befinden. Auch bei der Versicherung von gewerblichen Cyberrisiken sehen wir große Wachstumschancen. (dr)
Foto: Helvetia