Die Stimmung in den Chefetagen der deutschen Wirtschaft hat sich im Juli merklich verschlechtert. Der Ifo-Geschäftsklimaindex, wichtigster Gradmesser für die nationalen Konjunkturerwartungen, fiel gegenüber dem Vormonat von 114,5 auf 112,9 Punkte.
Der Ifo-Index ist damit auf den schlechtesten Wert seit Oktober 2010 und deutlicher als von Volkswirten erwartet gesunken. Die befragten 7.000 Unternehmen bewerteten sowohl ihre aktuelle Lage als auch die Aussichten für das kommende halbe Jahr schlechter.
Hans-Werner Sinn, der Präsident des Instituts für Wirtschaftsforschung (Ifo) betont allerdings, dass die Unternehmen ihre aktuelle Geschäftslage trotz der Verschlechterung noch genauso günstig einschätzten wie während des Frühjahrs. „Wenngleich die Geschäftserwartungen nach unten weisen, sonnt sich die deutsche Wirtschaft noch immer in einem Sommerhoch“, so Sinn.
Der Indikator für die Konjunkturerwartungen für die kommenden sechs Monate schrumpfte von 106,2 auf 105,0 Punkte. Das Barometer für die Einschätzung der aktuellen Lage fiel deutlicher als angenommen von 123,3 auf 121,4 Punkte. Besonders die exportabhängige Industrie stellt sich wegen der schwächeren Weltkonjunktur auf ein langsameres Wachstum ein. (hb)
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