Die Stimmung unter den deutschen Unternehmern hat sich im September erneut verbessert – allerdings in verlangsamtem Tempo: Der Geschäftsklimaindex des Münchner Wirtschaftsforschungsinstituts Ifo kletterte um 0,8 auf 91,3 Punkte und verzeichnete damit den sechsten Anstieg in Folge.
Die Zuversicht unter den 7.000 befragten Managern ist damit kurz vor der Bundestagswahl so gut wie seit September 2008 – bevor die Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers die Weltwirtschaft erschütterte – nicht mehr.
Die Unternehmen schätzten sowohl ihre aktuelle Lage als auch die Geschäftsaussichten für die kommenden sechs Monate besser ein als zuletzt. Trotzdem ist nicht alles positiv:Während in der Industrie mit einer Erholung im Exportgeschäft gerechnet wird, hat sich die Stimmung in der Baubranche trotz zusätzlicher staatlicher Investitionen in die Infrastruktur eingetrübt.
Vor allem aber enttäuschten die Beschäftigungs-Erwartungen.“Es planen wieder mehr Unternehmen ihre Mitarbeiterzahl zu reduzieren“, so Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn, der grundsätzlich vor Euphorie warnte. Noch immer schätze die überwiegende Zahl der Unternehmen die Lage als schlecht ein.
Deka-Research: „Schuss vor den Bug“
Noch deutlicher formulieren die Analysten der Frankfurter Dekabank ihre Bedenken: „Wir werten die Stimmungsindikatoren dieser Woche als einen Schuss vor den Bug: Die äußerst starke Dynamik der wirtschaftlichen Erholung, die wir in den vergangenen Monaten gesehen haben, wird nicht dauerhaft sein.“ (hb)