Ilka Groenewold: „Mein Herz schlägt für Immobilien“

Foto: Andreas Schmitt
Ilka Groenewold

Cash.-Interview mit der Moderatorin Ilka Groenewold über ihre Erfahrungen und Strategien bei der Kapitalanlage.

Frau Groenewold, Ihre erste größere Geldanlage – erinnern Sie sich?

Groenewold: Mit der ersten großen Geldanlage habe ich früh begonnen. Mit 25 kaufte ich mir ein Eigenheim in Hamburg. Das Ziel war nicht, Geschäft mit einer Immobilie zu machen, sondern etwas für mich selbst fürs Alter zu haben. Zwischenzeitlich hat sich der Wert der Immobilie verdreifacht, aktuell ist der Wert ein wenig gesunken. Da es keine Kapitalanlage mit Fokussierung auf die Rendite ist und ein Verkauf nicht zur Debatte steht, ich dafür heute schuldenfrei wohne und keine Miete zahlen muss, ist der aktuelle Verkaufswert für mich nicht relevant. Gleichzeitig habe ich damit eine gute Basis für weitere Investitionen geschaffen und biete mit der abbezahlten Immobilie Sicherheiten für die Bank bei neuen Kreditanträgen.

Worin investieren Sie heute und warum?

Groenewold: Ich denke, dass Investieren viel mit dem Mindset und der Beziehung zu etwas zu tun hat. Erfolgreich kann man sowohl mit Aktien, Kryptowährungen, Start-ups etc. sein. Für mich sind haptische Dinge wie Immobilien, die auch gerne als „Betongold“ bezeichnet werden, attraktiv. Gleichzeitig schaffe ich einen Impact, denn nicht nur ich baue mir ein Portfolio durch den Kauf einer Immobilie auf, gleichzeitig biete ich einer Familie, einem Paar oder einer Person ein Dach über dem Kopf. Ich sehe es als „Win-Win“-Modell: Mein Herz schlägt somit für Immobilien. Um es zu konkretisieren: für Neubau, denn der Neubau bietet mir fünf Jahre Garantie, falls es Mängel gibt, und ich kann mich als Moderatorin zunächst voll und ganz auf meinen Job konzentrieren und habe mit der Immobilie einen geringen Aufwand. Was anfällt, kann ich direkt an den Bauträger weiterleiten und die ersten fünf Jahre reklamieren lassen. Auch in der Vermietung ist ein Neubau und Erstbezug natürlich immer interessant und auch bei Mieterinnen und Mietern begehrt. Natürlich habe ich mein Portfolio auch divers aufgestellt und investiere monatlich in meinen ETF-Sparplan mit „MSCI World“ und weiteren ETF-Klassikern und probiere neue Investitionsmöglichkeiten wie Robo-Advisor aus. Letzteres ist dann eher Spielerei. Wenn ich von etwas bisher nicht überzeugt oder nicht tief im Thema bin, wie beispielsweise Optionshandel, dann lasse ich die Finger davon. Das Thema Start-ups finde ich interessant, doch ergab sich für mich noch keine Gelegenheit.

Sind Sie eher risikofreudig oder sicherheitsorientiert?

Groenewold: Das lässt sich pauschal nicht beantworten. Bei meinem Robo-Advisor habe ich beispielsweise die risikofreudige Option ausgewählt, die mir gleichzeitig am meisten Gewinn, aber auch Verlust einbringen kann. Wenn es grundsätzlich um Investitionen geht, würde ich sagen, dass ich ein sicherheitsorientierter Anleger bin. Meine Immobilien-Investments sind beispielsweise so gewählt, dass ich keinerlei Anschlusskredit benötige und somit nicht von Zinsen am Markt abhängig bin. Am Ende spielt bei mir das Bauchgefühl eine Rolle, denn wir wissen alle nicht, wie sich der Immobilienmarkt die nächsten 30 Jahre entwickelt. Wenn ich ein gutes Gefühl dabei habe, dann investiere ich weiter und glaube fest daran, dass meine Entscheidung richtig gewählt ist.

Mit Anlageberatung oder ohne?

Groenewold: Ich habe in meinem Umfeld sehr viele Immobilienmakler, Investoren und Aktionäre. Zu einer offiziellen Beratungsstelle bin ich daher nie gegangen, sondern habe mich mit den Persönlichkeiten aus meinem Umfeld zu den jeweiligen Themen ausgetauscht und wertvolle Tipps und Tricks erhalten. Gerade im Bereich Vermietung von Immobilien und Mietverträge gibt es die klassischen Anfängerfehler, da ist es großartig, wenn man sich mit Expertinnen und Experten auf diesem Gebiet austauschen kann. Zusätzlich informiere ich mich in den sozialen Netzwerken zu Investment-Themen und update meinen Wissensstand auf diesem Gebiet. Auch bei Cash. gibt es nützliche Tipps, die ich dankend annehme.

Die Fragen stellte Kim Brodtmann, Cash.

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