Auch die Verwaltung ist ein wichtiger Bestandteil einer erfolgreichen Immobilie. Sie sollte Ihre Fähigkeiten durch eine langjährig positive Leistungsbilanz belegen können. So ist es etwa sehr wichtig, dass bei einem Mieterwechsel eine gründliche Bonitätsprüfung des potenziellen Mieters (Selbstauskunft, Schufa-Auskunft, aktuelle Gehaltsnachweise, Befragung des Vorvermieters) vorgenommen wird.
Diese Prüfung verhindert mit großer Wahrscheinlichkeit, dass Mietausfälle, etwa durch sogenannte Mietnomaden, entstehen.
Geprüfte Produktauswahl
Trotz der guten Rahmenbedingungen sollten Berater nicht jede beliebige Immobilie verkaufen. Neben den bereits genannten Punkten sollte jedes Objekt auf spezielle, objektspezifische Kriterien überprüft werden.
Dazu gehören etwa Punkte wie eine Standortanalyse des Objekts, Bonitätsprüfung des Bauträgers, Bewertung der Referenzobjekte, Bestandsgutachten des Objekts, Existenz einer Baugenehmigung, Denkmalschutzbescheinigung und Überprüfung der Bauträgerfinanzierung.
Denn wenn beispielsweise ein an sich schönes Objekt von einem Bauträger ohne vorhandene Baugenehmigung oder ohne gesicherte Bauträgerfinanzierung angeboten wird, kann aus dem Traum einer vermittelten Immobilie schnell ein Albtraum werden.
Für viele Vermittler ist es in anderen Produktbereichen wichtig, die jeweils besten Angebote des Marktes und nicht nur die Produkte eines Anbieters verkaufen zu können. Bei der Vermittlung von Kapitalanlageimmobilien wird dieser wichtige Aspekt nur selten beachtet.
Immobilienbesichtigung vor Ort
Häufig werden nur einzelne Angebote von Bauträgern ungeprüft den Kunden angeboten. Berater sollten jedoch sichergehen, ihren Kunden nur qualitativ hochwertige und marktgerechte Objekten anzubieten.
Aufgrund des umfangreichen Prozesses zur Prüfung und Marktanalyse empfiehlt es sich für viele Vertriebe oder Vermittler, diese Prüfung von einem spezialisierten Unternehmen durchführen zu lassen.
Sie sollten zudem unbedingt auf einer Besichtigung vor Ort bestehen, bevor sie eine Immobilie in ihr Angebot übernehmen. Auf diese Weise kann sich der Vermittler ein eigenes Bild von dem Objekt machen und die Angaben überprüfen.
Gesprächsinhalte schriftlich festhalten
Die Vermittlung einer Kapitalanlageimmobilie ist ein umfangreicher Prozess. Aus diesem Grund ist es wichtig, die Gesprächsinhalte im Rahmen einer schriftlichen Beratungsdokumentation festzuhalten. Diese Dokumentation sollte vom Kunden und Vermittler unterzeichnet und archiviert werden, um im Streitfall den Beratungsinhalt beweisen zu können.
Bei einer Kapitalanlageimmobilie entstehen immer wieder Situationen, in denen der Kunde Unterstützung benötigt (Überwachung der Baufertigstellung, Erstvermietung, Mieterwechsel, Eigentümerversammlungen).
Deshalb sollte der Vermittler diesen Service gerade auch nach dem Verkauf anbieten, da es ihm eine einzigartige Kundenbindung ermöglicht, die ideal für Folgegeschäfte und Empfehlungen ist. Grundsätzlich gilt: Wohnimmobilien als Kapitalanlage sind in der aktuellen Situation ein attraktives Produkt, das bei Anlegern und Beratern große Aufmerksamkeit findet.
Die Nachfrage ist enorm, während das Angebot zumindest im Bereich Denkmalimmobilien bereits knapp wird. Bei Beachtung der entscheidenden Auswahlkriterien können Anleger und Berater davon profitieren.
Autor Stefan Thiel ist Geschäftsführer der DS Deutsche Sachwertakademie, Herten.
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