Die Laufzeit eines geschlossenen Immobilien-AIF wird vom Vertrieb immer weniger als Anlegerhindernis wahrgenommen. Das ergab eine Umfrage, die der Asset Manager WealthCap zum fünften Mal unter Vertriebspartnern durchgeführt hat.
Demnach stufen nur 38 Prozent der Befragten die Laufzeit als eines der drei größten Hindernisse für Anleger bei der Beteiligung an einem geschlossenen deutschen Immobilienfonds ein. Vor fünf Jahren seien es noch 66 Prozent gewesen, so WealthCap. „Laufzeit mit auskömmlicher Rendite wird mehr zum Wert denn zum Anlegerhindernis“, kommentiert WealthCap-Geschäftsführerin Gabriele Volz.
Größter Bremsklotz ist der Umfrage zufolge die eingeschränkte Handelbarkeit, die 56,3 Prozent der Befragten zu den drei wichtigsten Hindernissen zählen, dicht gefolgt von „Negative Erfahrungen mit Publikums-AIF“ mit 54,9 Prozent. Die Höhe der Weichkosten sehen hingegen nur 39,4 Prozent als wesentliches Hindernis.
Ausschüttungserwartungen zurückgegangen
Zurückgegangen sind die Ansprüche an die Höhe der Ausschüttungen. Mehr als 60 Prozent der Befragten glauben, dass die Anleger bei deutschen Fonds mittlerweile eine Ausschüttung (vor Steuern) von vier Prozent oder weniger pro Jahr als Minimum erwarten. Bei US-Fonds liegt der Renditeanspruch etwas höher.
Hinsichtlich der Immoblien bevorzugen die Befragten eindeutig Multi-Tenant-Objekte, also Gebäude mit mehreren Mietern. Einen Fonds mit nur einem Objekt, das lediglich einen Mieter hat, hält nur jeder zehnte für ideal.
An der Studie teilgenommen haben laut WealthCap fast 100 Vertriebspartner mit einem jährlichen Absatzvolumen von insgesamt 600 Millionen Euro, davon jeweils etwa ein Drittel freie Finanzdienstleister und Sparkassen. Die übrigen Teilnehmer stammten aus Geschäfts-, Privat und Genossenschaftsbanken sowie von Vermögensverwaltern. (sl)
Foto: WealthCap