Auf der ganzen Welt schüren Behörden, Start-ups und Technologiebegeisterte die Hoffnung, dass 3D-Drucker die Antwort auf den wachsenden Wohnungsmangel darstellen. Trotzdem bleibt die Baubranche noch zögerlich. Warum?
Vor etwa einem halben Jahr zog in einem Vorort der französischen Stadt Nantes erstmals eine Familie in ein komplett 3D-gedrucktes Haus ein. Der Bungalow ist 95 Quadratmeter groß, hat vier Schlafzimmer, Küche, Bad und einen Garten.
Das alles kostete die Familie ungefähr 196.000 Euro – immerhin 20 Prozent günstiger als ein traditionell gebautes Haus, wie Projektleiter Benoit Furet, seines Zeichens Professor an der Universität Nantes, gegenüber der BBC verlauten ließ. In 15 Jahren seien gar Einsparungen von über 40 Prozent möglich.
Wie funktioniert die Bauweise?
Zuerst mussten die Koordinaten des Hauses von den Forschern programmiert und in den 3D-Drucker eingespeist werden. Dieser druckte die Wände dann direkt auf der Baustelle.
Dabei besteht eine Wand aus einer Innen- und einer Außenseite. Ein Roboterarm mit zwei Druckdrüsen an einem Gestell fährt die eingespeisten Koordinaten dann ab und presst eine Art Schaumstoff vom Boden aufwärts aufeinander, bis die gewünschte Höhe erreicht ist.
Der Zwischenraum wird dann mit Zement gefüllt, so dass eine stabile Mauer entsteht. Das erste Haus in Nantes wurde in nur 54 Stunden gedruckt – wobei die Forscher in Zukunft von einer möglichen Druckzeit von 33 Stunden ausgehen.
Seite zwei: „Ganz neue Gestaltungsmöglichkeiten“