Der Umsatz mit Gewerbeimmobilien ist 2011 in Europa nach Angaben des Immobilienberaters Cushman & Wakefield (C&W) besser ausgefallen als erwartet. Vor allem die Nachfrage ausländischer Investoren habe sich im vergangenen Jahr deutlich erhöht.
Demnach zog das Investmentvolumen im vierten Quartal 2011 um 17,7 Prozent auf 36,8 Milliarden Euro an, sodass für das Gesamtjahr ein Ergebnis von 126,2 Milliarden Euro erreicht wurde. Laut C&W waren ausländliche Investoren maßgebliche Treiber des Geschäfts. Sie hätten ihr Investitionsvolumen um 16,2 Prozent erhöht, während bei inländischen Investoren ein Plus von 3,6 Prozent registriert wurde. Der Marktanteil ausländischer Investoren lag im vergangenen Jahr bei 35,8 Prozent (2010: 33,2 Prozent).
Nach wie vor hat sich das Interesse laut C&W auf die drei Core-Märkte Großbritannien, Deutschland und Frankreich fokussiert, in denen 61,4 Prozent aller europäischen Immobilieninvestments stattfanden. Jedoch seien die größten Wachstumsraten in den Schwellenländern verzeichnet worden: Sieben der zehn stärksten Wachstumsmärkte 2011 befanden sich laut C&W in Mittel- beziehungsweise Osteuropa (Bulgarien, Estland, Slowakei, Tschechische Republik, Ungarn, Russland und Kroatien).
Lediglich die drei westeuropäischen Länder Schweiz, Dänemark und Frankreich zählten laut C&W zu den Top-Ten der höchsten Investment-Wachstumsraten. Zu den Verlierern zählten dagegen die sogenannten PIIGS Staaten. Während das Investmentvolumen in Portugal, Irland, Italien, Griechenland und Spanien insgesamt um 25,9 Prozent sank, wurde in den anderen Ländern der Eurozone ein Volumenanstieg von 17,7 Prozent registriert.
„Betrachtet man die Entwicklung der Investmentvolumen nach Segmenten, so ist ein Umsatzplus in allen Bereichen zu verzeichnen“, erläutert Inga Schwarz, Leiterin des Researchs von C&W in Deutschland. Den höchsten Marktanteil weisen den Daten von C&W zufolge Büroimmobilien mit 44 Prozent des Transaktionsvolumens auf, sie erzielten 2011 einen Anstieg um elf Prozent. Einzelhandelsobjekte kommen auf einen Anteil von 32 Prozent (Zuwachs: drei Prozent), Industrieimmobilien auf 9,4 Prozent (Zuwachs: 24,5 Prozent).
C&W betont, dass insbesondere die Nachfrage nach Einzelhandelsobjekten hoch sei und vor allem das Fehlen geeigneter Investmentprodukte einem weiteren Umsatzanstieg entgegenstand. Die Nachfrage habe wie im Vorjahr deutlich das Angebot überstiegen. „Großbritannien hat sich die Marktführerschaft zurückerobert, die sich Deutschland im Laufe des Jahres 2011 kurzzeitig gesichert hatte. In der Gesamtjahresbetrachtung liegt Großbritannien im Einzelhandelssegment vor Deutschland,“ so Schwarz.
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