Der Bericht zeigt drei Maßnahmenkategorien auf, welche laut JLL die Frequenz und das Ausmaß von Immobilien-Zyklen beeinflussen können.
1. Die Geldpolitik kann auf die wesentlichen Treiber vieler Marktzyklen Einfluss nehmen, indem die Zinsen erhöht und das Kreditwachstum gebremst werden. Allerdings werde die Geldpolitik häufig als stumpfes Instrument mit Auswirkungen auf alle Wirtschaftssektoren gesehen. Zudem beständen Zielkonflikte mit anderen wirtschaftspolitischen Absichten wie dem konjunkturellen Wachstum und einer steigenden Beschäftigung.
2. Makroprudenzielle Maßnahmen verfolgen das Ziel, die Gesundheit, Solidität sowie die Schwachstellen des Finanzsystems in seiner Gesamtheit aufzuspüren und in den Griff zu bekommen. Dabei ist die Sichtweise weiter gefasst und es werden nicht nur einzelne Banken und Finanzhäuser betrachtet. Beispiele für makroprudenzielle Maßnahmen sind laut JLL die schrittweise Begrenzung des Kreditwachstums während Marktaufschwungs-Phasen oder Bankenvorschriften, welche zusätzliche Kapitalreserven als Sicherheitspolster gegen künftige Marktabschwungs-Phasen vorsehen.
3. Mikroökonomische Maßnahmen des Marktes müssen nach Aussage der Studie eine wichtige Rolle bei der Mäßigung künftiger Marktzyklen spielen. Hierzu zählten beispielsweise eine flexibel reagierende Stadtplanung, flexible Richtlinien für den Umgang mit notleidenden Immobilien, oder Verbraucherschutz-Gesetze, die eine unverantwortliche Kreditvergabe durch Bauhypotheken-Anbieter unterbinden.
Zweischneidiges Schwert Zinserhöhung
Der Bericht weist auf die Gefahr wirtschaftlicher und sozialer Kosten durch Immobilienzyklen hin, betont aber gleichzeitig, dass auch die Maßnahmen zur Begrenzung solcher Zyklen Kosten aufwerfen. Steigende Zinsen zur Abkühlung eines bevorstehenden Immobilien-Booms könnten die gesamte Wirtschaft bremsen und ein geringeres Konjunkturwachstum sowie einen Rückgang der Investitionen zur Folge haben.
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„Politische Entscheidungsträger stehen vor der Herausforderung, zwischen harmlosen Zyklen, die unvermeidliche Merkmale der Immobilienmärkte sind, und Ereignissen, die zu einer Vernichtung des Wohlstands und zu wirtschaftlichen Turbulenzen führen können, zu unterscheiden“, so Dr. David Rees, JLL Research Director und Autor des Berichts.
Verbesserte Marktanalyse notwendig
„Die globale Finanzkrise hat das Versagen vieler öffentlicher und privatwirtschaftlicher Einrichtungen deutlich gemacht und einen Weckruf an die Bankenaufsicht und den Immobiliensektor im Besondern gesandt“, so Dyer. Zu den Ergebnissen der Studie zählten eine Selbstverpflichtung zu besseren Marktdaten, eine verbesserte Marktanalyse und eine verstärkte Kommunikation zwischen dem Immobilien- und Finanzsektor. (bk)
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