Das Transaktionsvolumen auf dem deutschen Investmentmarkt für Gewerbe- und Wohnimmobilien lag im August bei 1,9 Milliarden Euro, teilt Savills mit. Im Vergleich zum Juli (1,5 Milliarden Euro) ist das Volumen damit zwar gestiegen, liegt aber immer noch 23 Prozent unter dem Monatsdurchschnitt der letzten zwölf Monate von 2,3 Milliarden Euro.
Das rollierende Transaktionsvolumen der letzten zwölf Monate lag Ende August bei 27,9 Milliarden Euro und damit um fast ein Viertel niedriger als vor einem Jahr. Auch bei der Anzahl der Transaktionen ist noch keine Belebung zu erkennen. Mit weniger als 100 registrierten Verkäufen im August wurde der Zwölfmonatsdurchschnitt um knapp ein Drittel unterschritten und auch das Monatsmittel im bisherigen Jahresverlauf verfehlt.
Wohnimmobilien vorne
Mit rund 4,0 Milliarden Euro waren Wohnimmobilien im bisherigen Jahresverlauf die volumenstärkste Nutzungsart, gefolgt von den Nutzungen Einzelhandel (3,7 Milliarden Euro) und Industrie / Logistik (2,8 Milliarden Euro). Wohnimmobilien wiesen mit 57 Millionen Euro die höchste durchschnittlichen Transaktionsgröße aller Nutzungen auf. Dies sei vor allem auf einige Portfoliotransaktionen und Verkäufe von großvolumigen Neubauten zurückzuführen, so Savills.
Deutlich kleinteiliger war dagegen der Investmentmarkt für Büroimmobilien. Mit einem Transaktionsvolumen von 1,9 Milliarden Euro belegten Büros nicht nur lediglich den vierten Platz im Ranking der Nutzungsarten, sondern wiesen mit 20 Millionen Euro auch eine wesentlich geringere durchschnittliche Transaktionsgröße auf.
Die Kleinteiligkeit im Bürosegment spiegelt die in dieser Nutzungsart besonders ausgeprägte Zurückhaltung vieler institutioneller Käufer wider, so Savills. Kleinere Büroimmobilien sind im aktuellen Marktumfeld tendenziell liquider und werden Savills zufolge beispielsweise auch von Privatinvestoren und Family Offices nachgefragt.
Viele Büro-Eigennutzer
Es gebe aber noch eine weitere Gruppe, die die Zurückhaltung vieler Investoren für Käufe von Büroimmobilien zu nutzen scheint: Eigennutzer, sei es die öffentliche Hand, seien es Unternehmen oder gemeinnützige Organisationen. Im bisherigen Jahresverlauf entfielen rund 19 Prozent des Büro-Transaktionsvolumens auf staatliche oder nicht-staatliche Eigennutzer. Zum Vergleich: In den fünf Jahren vor Beginn der Zinswende lag ihr Volumenanteil nur bei rund zwei Prozent.
Während die Kapitalwerte für Büroimmobilien im Zuge der Zinswende deutlich gefallen sind, seien die durchschnittlichen Büromieten in den letzten zwei Jahren nur in elf der 127 Riwis-Städte gesunken (Riwis steht für „Regionales Immobilienwirtschaftliches Informationssystem“). Angesichts dieser unterschiedlichen Entwicklung von Kaufpreisen und Mieten dürfte der Kauf einer Büroimmobilie im Vergleich zur langfristigen Anmietung für einige Büronutzer an Attraktivität gewonnen haben.