7. Irrtum: Geförderter Wohnungsbau macht Wohnen in Hamburg günstiger
Dies gilt nicht für jedermann. Seit Projektentwickler bei Neubauvorhaben 30 Prozent geförderte Wohnungen mit einplanen müssen, wird es für die übrigen 70 Prozent aller Mieter und Käufer von Neubauwohnungen teurer, so Grossmann & Berger.
Denn die vom Hamburger Senat geforderten günstigen Wohnungen zu langfristig festgelegten Preisen seien in Planung und Bau ähnlich teuer wie alle anderen Wohnungen auch. „Weil sie in der Vermietung aber weniger einbringen, muss der Projektentwickler bei den Mietern und Käufern der anderen Wohnungen den Mindererlös mit höheren Preisen kompensieren“, erklärt Kaché.
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Fazit: Spielereien sind unerwünscht
Bei der Vermarktung von Wohnungen ist es für den Bauträger wichtig, möglichst schnell Erfolge zu erzielen – was sich nur über marktgerechte Preise erreichen lässt. Das fordern auch die finanzierenden Banken. Hohe Anschaffungskosten und lange Haltedauer der Wohnungseigentümer verstärken den Fokus auf eine risikoarme Investition. Optische und technische „Spielereien“ lehnen Mieter und Käufer ab.
Ökologie und technische Innovationen werden grundsätzlich hinterfragt. Vor allem für Erwerber können die Konsequenzen erheblich sein: Sie investieren entweder als Kapitalanleger oder verwirklichen ihren Wohntraum als Selbstnutzer und wissen, dass eines Tages ein Wiederverkauf ansteht. Das Risiko: Sowohl polarisierende Architektur als auch wenig erprobte Neuerungen können künftige Mieter oder Käufer abschrecken und letztlich zu finanziellen Einbußen führen. (st)
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