Das Kurswachstum der Immobilienaktien und REITs verteilt sich in Deutschland nicht gleichmäßig auf alle Nutzungsarten. Derzeit geben Wohnimmobilienwerte den Ton an. Allerdings bergen die politische Steuerung des Segments und eine latente Marktüberhitzung in A-Lagen der Metropolen Risiken.
„Über viele Jahre zeichneten vor allem Gesellschaften aus dem Gewerbeimmobilienbereich für die Entwicklungen am Markt verantwortlich. Derzeit sind es Wohnimmobilienwerte, die den Ton angeben“, erklärt Helmut Kurz, Fondsmanager beim Stuttgarter Bankhaus Ellwanger & Geiger.
Wohnimmobilien weit vor Gewerbeimmobilien
Diese Entwicklung spiegle sich auch im Immobilienaktienindex Dimax wider: Im Jahr 1995 habe der Anteil von Gewerbeimmobilien noch bei etwa 61 Prozent gelegen, während Wohnimmobilien nur rund 26 Prozent ausmachten.
2013 machten Gewerbeimmobilien anteilig nur noch knapp zwölf Prozent aus – Aktiengesellschaften mit Wohnungsbeständen hingegen etwa 72 Prozent, so Kurz weiter.
Ausländische Anleger dominieren
Ausländische Investoren spielen dabei keine unerhebliche Rolle. „Der deutsche Immobilienaktienmarkt hat sich immer mehr zu einem börsennotierten Wohnungsportfolio für institutionelle Investoren aus Übersee entwickelt“, diagnostiziert Maik Rissel, Immobilienchef des Hamburger Bankhauses Marcard, Stein & Co.
Die Marktkapitalisierung des börsennotierten Wohnungssegments habe zuletzt knapp drei Viertel des gesamten Immobilienaktiensegments ausgemacht. Demnach haben Immobilienaktien mit Schwerpunkt Gewerbeimmobilien derzeit in Deutschland noch Nachholbedarf.
Investitionen in Gewerbeimmobilien bieten sich auch vor dem Hintergrund der politischen Steuerung des Wohnimmobiliensegments an, die aktuell stark zunimmt. „Die Diskussionen um die Mietpreisbremse ziehen sich nun schon über Monate hin“, sagt Kurz.
Seite zwei: Mietpreisbremse begrenzt Profitabilität