Die Immobilienpreise in Deutschland sind an vielen Standorten stark gestiegen. Knapp jeder dritte Kaufinteressent wählt aufgrund dessen eine kleinere Immobilie oder eine günstigere Lage, so das Ergebnis einer Umfrage.
Vor allem in den letzten Jahren kam es zu starken Preissprüngen bei Wohnimmobilien. Knapp jeder dritte Bundesbürger (34 Prozent), der eigene vier Wände erwerben möchte, weicht angesichts der Preissteigerungen lieber auf eine günstigere Lage aus oder sucht nach einer kleineren Immobilie (28 Prozent). Jeder fünfte Selbstnutzer verschiebt sogar den Immobilienkauf und hofft darauf, dass die Preise in Zukunft sinken werden.
Zu diesem Ergebnis kommt das aktuelle Immobilienbarometer. Bei der gemeinsamen Umfrage von Immobilienscout24 und Interhyp wurden im Juli insgesamt 1.817 Interessenten von Kaufimmobilien befragt.
„Die aktuelle Zinsentwicklung und die Furcht vor Negativzinsen lassen die Nachfrage nach Immobilien und die Preise steigen“, kommentiert Jan Hebecker, Leiter Daten & Märkte bei Immobilienscout24. „Auf die Preissteigerungen reagieren Selbstnutzer und Kapitalanleger sehr unterschiedlich. Festzustellen ist bei beiden Kaufgruppen, dass sich das Interesse auf kleinere Immobilien und preisgünstigere Lagen richtet.“
Kapitalanleger: Lage wichtigstes Kriterium
Für Kapitalanleger zähle weiterhin die Lage als wichtigstes Kriterium beim Immobilienerwerb. Ein Drittel der Kaufinteressenten (32 Prozent), die den Immobilienerwerb zur Fremdnutzung planen, wählten aufgrund steigender Preise eine kleinere Immobilie.
Lediglich 22 Prozent der Kapitalanleger weichen auf einen anderen Ort aus oder verschieben den Immobilienerwerb in der Hoffnung, dass es dann wieder billiger sei (18 Prozent).
[article_line]
„Egal, ob als Eigennutzer oder Kapitalanleger: Nur, wenn auch nach dem Hauskauf noch genug finanzieller Spielraum für Urlaub und andere Annehmlichkeiten besteht, macht die eigene Immobilie dauerhaft Freude“, erklärt Michiel Goris, Vorstandsvorsitzender der Interhyp AG. „Daher sollte bereits vor der Immobiliensuche grundsätzlich klar sein, wie groß der individuelle finanzielle Spielraum ist, beziehungsweise welches Monatseinkommen langfristig zur Verfügung steht.“ (bk)
Foto: Shutterstock