Eigentumswohnungen werden als Alternative zum Eigenheim immer attraktiver. Vor allem in dichtbesiedelten Städten, wo Bauland für Ein- bis Zweifamilienhäuser knapp beziehungsweise teuer ist, steht Stockwerkseigentum hoch im Kurs, wie eine aktuelle Studie zeigt.
In den westlichen Bundesländern ist der Anteil der Wohneigentümer auf der Etage in den letzten 25 Jahren von 15 auf 22 Prozent geklettert, so das Ergebnis einer Sonderanalyse der jüngsten Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) des Statistischen Bundesamtes, die das Forschungsinstitut Empirica im Auftrag der Landesbausparkassen (LBS) durchgeführt hat. In den neuen Ländern hat sich die Eigentumswohnungsquote demnach innerhalb von nur 15 Jahren fast verdoppelt.
Bemerkenswert ist für die LBS-Experten, dass der Anteil der Selbstnutzer auf der Etage an allen Haushalten in Städten von 20.000 bis 100.000 Einwohnern fast genauso groß ist wie in den Städten ab 100.000 Einwohnern, nämlich bei rund zehn Prozent. Enorme Unterschiede gebe es dagegen beim Anteil der Eigenheime. Sie seien bei Städten unter 100.000 Einwohnern drei- bis fünfmal so häufig vertreten wie in den Metropolen ab 500.000 Einwohnern.
Neue Bundesländer legen deutlich zu
Die Studie hebt besonders den rasanten Anstieg der Quote selbstgenutzter Eigentumswohnungen in den neuen Bundesländern hervor. Der Bau neuer Objekte, aber auch die Umwandlung bestehender Miet- in Eigentumswohnungen habe inzwischen dazu geführt, dass der Anteil von Wohneigentum auf der Etage dort von 1993 bis 2008 von neun auf 17 Prozent zugenommen hat. Er liegt damit nur noch fünf Prozentpunkte hinter der Quote in den westlichen Bundesländern.
Dort ist der Anteil kontinuierlich von 15 Prozent (1983) über 19 Prozent (1998) auf 22 Prozent im Jahre 2008 gestiegen. Der Aufholprozess im Osten ist, so die LBS, umso beachtlicher, als das meist ausreichende Grundstücksangebot generell deutlich leichter den Eigenheimbau zulässt als im ehemaligen Bundesgebiet. Allerdings sei der Einfamilienhausbestand lange noch nicht so groß.
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