Andererseits steigen die Mieten aktuell nicht mehr so stark wie die Kaufpreise. Empirica weist für die Metropolen ein durchschnittliches Plus von 5,7 Prozent aus. Die Diskrepanz zwischen Miet- und Kaufpreiswachstum führe zu sinkenden Renditen für Investoren.
Hinzu komme, dass sich die Politik mehr und mehr auf striktere Regulierungen des Mietrechts konzentriere. Beispielsweise stehen eine Verschärfung der Mietpreisbremse sowie eine Kürzung der zulässigen Modernisierungsumlage kurz bevor.
Dadurch könne sich das durchschnittliche Mietwachstum noch weiter verlangsamen, was irgendwann auch auf die Kaufpreise durchschlagen dürfte.
Inflation zieht deutlich an
„Der Fokus auf die Mietenpolitik führt allerdings auch dazu, dass der dringend nötige Wohnungsbau einfach nicht ausreichend in Fahrt kommt“, so Prodanovic. „Und der Wohnungsmarkt wird sich erst grundlegend entspannen, sobald genügend Wohnraumangebot zur Verfügung steht.“
Zu anhaltenden Diskussionen in der Immobilienwirtschaft führen außerdem die Themen Inflation und Zinsen. „Die Inflation hat deutlich angezogen, das gibt den Forderungen an die Europäische Zentralbank (EZB), den Leitzins wieder anzuheben, neuen Auftrieb“, meint der Stonehedge-Chef.
Noch liege der Leitzins in der Eurozone auf dem Rekordtief von null Prozent, doch bereits das nächste Jahr könne eine schrittweise Erhöhung bringen. Die USA seien Europa schon einige Schritte voraus, dort betrage der Leitzins bereits 2,0 bis 2,25 Prozent.
Seite drei: Europa verliert im historischen Vergleich