Die Immobilienbranche kritisiert Pläne einer möglichen neuen großen Koalition aus Union und SPD, Steuersparmöglichkeiten für Investoren einzuschränken.
„Die Grunderwerbsteuer in Deutschland ist viel zu hoch und ein echtes Hindernis bei der Schaffung von Wohn- und Gewerberaum“, sagte Hans Volkert Volckens, der beim Branchenverband Zentraler Immobilien Ausschuss (ZIA) federführend für Steuerthemen zuständig ist.
Union und SPD haben sich im Koalitionsvertrag darauf geeinigt, „missbräuchliche Steuergestaltungen bei der Grunderwerbsteuer mittels Share Deals zu beenden“.
Bei sogenannten Share Deals werden Grundstücke oder Immobilien nicht unmittelbar verkauft, stattdessen erwerben die Geschäftspartner Teil einer Gesellschaft. Wenn der Mehrheitseigner weniger als 95 Prozent hält, lässt sich die Grunderwerbsteuer einsparen.
Steuer fällt bei Neubau zweimal an
„Mit Share Deals können Investoren zumindest in beschränktem Umfang investitionsfeindliche Mehrfachbelastungen vermeiden, die dann entstehen können, wenn beispielsweise zunächst Bauland angekauft und anschließend ein Gebäude errichtet und weiterverkauft wird“, sagte Volckens der Deutschen Presse-Agentur.
„Dieselben Politiker, die jetzt Share Deals angreifen und Freibeträge für Privathaushalte fordern, haben zuvor an der Stellschraube gedreht und Grunderwerbsteuersätze fast verdoppelt.“ Die Grunderwerbsteuer wird von den Bundesländern festgesetzt.
Volckens kritisierte unter anderem, dass die Grunderwerbsteuer bei Neubauprojekten sowohl beim Kauf des Grundstücks als auch beim Weiterverkauf der fertigen Immobilie und damit zweimal anfällt. (dpa-AFX)
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