Die Immobilienbranche befürchtet, dass aus der geplanten steuerlichen Förderung des Mietwohnungsbaus nichts wird. Der Präsident des Zentralen Immobilien Ausschusses (ZIA), Andreas Mattner, sagte am Mittwoch in Berlin: „Ich habe Zweifel, ob sie noch kommt.“
Sollte der Vorschlag des Bundesrates, die Sonderabschreibung auf Wohnungen mit einem Quadratmeterpreis von maximal 2.600 Euro zu beschränken, umgesetzt werden, wäre die Förderung ohnehin nur für sehr wenige Bauherren interessant.
Die Bundesregierung will mit einer Sonderabschreibung Investoren für den Mietwohnungsbau in Ballungsgebieten gewinnen. Da vor allem günstige Wohnungen fehlen, sollen Obergrenzen gesetzt werden. Nach dem Regierungsentwurf können Investoren pro Quadratmeter bis zu 2.000 Euro Baukosten geltend machen. Übersteigen die Kosten 3000 Euro, soll es keine Förderung geben.
Bundesrat will Kappungsgrenz senken
Der Bundesrat will die Kappungsgrenze auf 2.600 Euro senken und die förderfähige Bemessungsgrundlage auf 1800 Euro je Quadratmeter begrenzen. Ihr Argument: Wir sollten keine Luxuswohnungen fördern. Die Union lehnt niedrigere Fördergrenzen und die von der SPD zusätzlich geforderte Mietpreisobergrenze ab.
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„Ich hatte eigentlich gehofft, Ihnen heute das fertige Gesetz zur steuerlichen Förderung des Mietwohnungsneubaus vorstellen zu können“, sagte Bundesbauministerin Barbara Hendricks (SPD). Dass sich der Prozess verzögere, habe aber auch eine gute Seite. Denn jetzt werde überlegt, nicht nur Neubauten, sondern auch Dachaufstockung, Dachausbauten und die Umwandlung von Gewerbeflächen in neue Wohnungen bei der Förderung zu berücksichtigen. (dpa-AFX)
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