Offene Immobilienfonds: Neustart durch Neuregulierung und Betongold-Boom?

„Unseren Deutschland-Anteil von aktuell 20,2 Prozent halten wir für ausreichend und prüfen punktuell aktuell eher Verkäufe von Einzelobjekten. Der Core-Aspekt steht insgesamt weiterhin im Vordergrund. Darüber hinaus sind wir insbesondere daran interessiert, in einer frühen Phase in Projektentwicklungen zu investieren. Hier sind unseres Erachtens trotz des aktuell hohen Preisniveaus noch adäquate Renditen erzielbar“, ergänzt Seeger. „Das Timing für Neuinvestments in den Eurokrisenländern erscheint uns derzeit noch nicht optimal. Investments in Wachstumsländer außerhalb Europas werden ebenfalls geprüft.“

Günstiges Umfeld

Auch das Umfeld spricht für die Assetklasse: Angesichts der anhaltenden Eurokrise und der Unsicherheit an den Kapitalmärkten ist die Nachfrage nach Immobilien in Deutschland hoch wie nie zuvor.

Auf der Suche nach sicheren Anlagealternativen wenden sich die Anleger dem sogenannten Betongold zu – sei es durch Erwerb einer eigenen Immobilie als Eigenheim oder zur Vermietung, oder in Form von offenen Immobilienfonds, Beteiligungskonzepten und Immobilienaktien.

Die Vorteile der OIFs zeigen sich im Vergleich mit diesen anderen Formen der Immobilienanlage. Beim Investment in geschlossene Immobilienfonds bisheriger Machart etwa entsteht ein Klumpenrisiko, da oft ein hoher Betrag nur in eines oder wenige Objekte investiert wird und der Anleger zudem langjährig gebunden ist.

OIFs: das beste Produkt für Kleinanleger

Immobilienaktien- oder REITs-Fonds bieten zwar ähnlich wie die OIFs eine hohe Diversifikation, aber dort besteht ein hohes Börsenrisiko. „Offene Immobilienfonds bleiben von ihrer Konstruktion her das beste Produkt für Kleinanleger, da diese sich schon mit geringen Summen beteiligen und damit eine hohe Diversifikation bei gleichzeitig stabiler Performance erreichen können“, bekräftigt Professor Dr. Steffen Sebastian, Inhaber des Lehrstuhls für Immobilienfinanzierung an der IREBS International Real Estate Business School und Direktor am Center for Finance der Universität Regensburg.

Allerdings rät er dazu, auch dort die Regeln des Portfolioaufbaus zu beachten: „Anleger sollten ihr Investment über mehrere OIFs streuen und generell nicht mehr als 20 Prozent ihres Vermögens in dieser Assetklasse anlegen“, so Sebastian.

Die kommenden Monate werden zeigen, ob die Anleger den offenen Immobilienfonds auch als nunmehr stärker langfristig orientierter Kapitalanlage weiterhin in großer Zahl Vertrauen schenken. (bk)

Foto: Commerz Real

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