Seit den Änderungen im Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB) sind offene Immobilienfonds (OIF) aufgrund der härteren Ein- und Ausstiegsmöglichkeiten nicht weit von alternativen Investmentfonds entfernt. Allerdings sprechen laut Expertenmeinung eine breitere Asset-Diversifikation und die planbare Liquidität für OIFs als Anlagevehikel.
Seit Januar 2013 sollen neue Regelungen im KAGB verhindern, dass es künftig zu abrupten Mittelabflüssen und Fondsabwicklungen kommt.
Demnach können Anleger ihre Anteile nur noch mit einer einjährigen Rückgabefrist zurückgeben. Bei Neuanlagen gilt zudem eine Mindesthaltefrist von zwei Jahren.
Die Vorschriften sollen in erster Linie institutionelle Investoren daran hindern, kurzfristig hohe Beträge in den OIFs zu parken.
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Liquiditätsrisiko nicht verschwunden
Professor Dr. Steffen Sebastian, Inhaber des Lehrstuhls für Immobilienfinanzierung an der IREBS International Real Estate Business School und Direktor am Center for Finance der Universität Regensburg, glaubt, dass das Liquiditätsrisiko offener Immobilienfonds durch die KAGB-Änderungen zwar gesunken, aber nicht verschwunden ist.
„Wenn viele Anleger auf einmal ihre Anteile zurückgeben, gerät das Fondsmanagement auch heutzutage noch unter Druck“, meint der IREBS-Forscher.
Diversifikation dank Immobilienportfolios
„Der große Vorteil offener Immobilienfonds ist aber nach wie vor die Diversifikation“, betont Professor Dr. Voigtländer, vom Institut der Deutschen Wirtschaft Köln (IW).
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