Keine Angst vor B-Städten

Investoren erwirtschaften in B-Städten oft höhere Renditen als in A-Städten – mit vergleichbarem Risiko. Trotzdem meiden viele Anleger kleine Städte. Die Gründe sind vielfältig.

Gastbeitrag von Ulrich Jacke, Dr. Lübke & Kelber GmbH

„Nicht etwa Berlin, Hamburg oder München zählen laut einer Analyse derzeit zu den attraktivsten Standorten in Deutschland, sondern Bonn, Fulda und Wolfsburg.“

Dass B-Städte häufig bei vergleichbarem Risiko bessere Renditen als A-Städte bieten, hat sich herumgesprochen. Dennoch scheuen sich viele Investoren davor, in B-Städten zu investieren und bevorzugen A-Städte. Das hat verschiedene Gründe.

1. Stabilität der Märkte

A-Städte gelten allgemein als sehr liquide, transparent, krisenfest und stabil. Insbesondere die dauerhaft unterstellte gute Liquiditätsausstattung dieser Märkte, die für die Umsetzung der künftigen Exitstrategien bedeutsam ist, motiviert Investoren zusätzlich. Bei B-Städten wird diese Liquiditätsausstattung häufiger in Frage gestellt.

2. Gute Datenlage

Für A-Städte liefert jeder größere Immobiliendienstleister regelmäßig Reports zum Investment- und Mietmarkt. In B-Städten ist die Datenlage eher mau. Aufgrund der gut verfügbaren Marktdaten können Renditeerwartungen in A-Städten vermeintlich leichter beurteilt werden als es bei kleineren Standorten der Fall ist.

3. A-Städte bieten große Portfolios

Institutionellen Marktteilnehmern bietet die Größe ihrer Wohnungsmärkte zudem die Gelegenheit, auch sehr großvolumige Investitionen durchzuführen. Der Vorteil: Die hohe Bestandsdichte ermöglicht ein effizientes und räumlich überschaubares Asset Management. Die Immobilienhochburgen gelten daher vielen Investoren weiterhin als alternativlos. Ob dabei die Renditeerwartung auch in einem ausgewogenen Verhältnis zum Risiko steht, wird dabei kaum hinterfragt.

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Sinkende Renditen in A-Städten

Wer jedoch versucht, allein aufgrund jüngster Erfahrungen auf zukünftige Renditechancen zu schließen, kann schnell das Nachsehen haben. Dies gilt besonders und gerade für die A-Städte. Dort ist zu beobachten, dass die Anfangsrenditen zusehends sinken, weil ein erheblicher Kapitaldruck auf ein mittlerweile sehr geringes Angebot trifft und zukünftige Wertsteigerungen bereits vollends eingepreist sind.

Wie bei allen Investitionen gilt jedoch: Im Einkauf liegt der Gewinn. Je teurer sich eine Immobilie erwerben lässt, umso geringer ist die zu erwartende Rendite.

Seite zwei: Risiken im Blick haben

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