Der europäische Markt für Immobilieninvestments florierte in den letzten Jahren, sieht sich jedoch auch immer stärker mit einem Mangel an verfügbaren Produkten konfrontiert. Laut einer aktuellen Umfrage könnte dies jedoch die Innovationsfähigkeit der Branche stärken.
„Die anhaltende Produktknappheit wird die Entwicklung in den Unternehmen weiter vorantreiben, die durch die Megatrends Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Urbanisierung bereits Fahrt aufgenommen hat“, sagt Olaf Jansen, Leiter Research bei der Union Investment Real Estate GmbH.
In den vergangenen neun Jahren habe die Branche lernen müssen, dass die preistreibende Produktknappheit kein vorübergehendes Phänomen sei.
Für die aktuelle Investitionsklimastudie von Union Investment befragte das Marktforschungsinstitut Ipsos nun zwischen November 2017 und Januar 2018 insgesamt 151 Immobilienunternehmen und institutionelle Anleger in Deutschland, Frankreich und Großbritannien.
Wendepunkt noch fern
Ergebnis dieser Studie sei unter anderem, dass die Branche vorerst nicht mit einem Wendepunkt des Immobilienzyklus rechne – zwei Drittel der Befragten erwarten eine solche Wende erst im Jahr 2020 oder später.
Immerhin 36 Prozent der Investoren schätzen, dass die Anfangsrenditen für europäische Immobilien frühestens in drei Jahren wieder steigen werden.
Je nach Renditeerwartung der Anleger könne die Investmentstrategie also höhere Risiken oder geringere Renditen beinhalten. Der Umfrage zufolge sind 37 Prozent der Investoren bereit für höhere Risiken, während sich 56 Prozent mit niedrigen Renditen abfinden.
Rendite bleibt wichtigster Anlagegrund
So gebe auch die Hälfte der Investoren zu Protokoll, dass sie die selbst gesteckten Renditeziele nicht zu erreichen glauben. Gestützt werde dies durch die dauerhaft hohe Sicherheitsorientierung der Profiinvestoren.
Von diesen haben 30 Prozent Sicherheit als wichtigsten Aspekt bei Anlageentscheidungen genannt, während Liquidität für 15 Prozent am wichtigsten sei und ganze 54 Prozent (wie schon im Vorjahr) Rendite bevorzugen. Einzig unter französischen Investoren sei eine stärkere Risikoausrichtung festzustellen als im Frühjahr 2017.
„Damit sind die gängigsten Wege aus dem Investorendilemma vorgezeichnet. Ein dritter, noch wenig beschrittener Weg zwischen Attentismus und überhöhtem Risiko führt über mehr Innovationen mit kalkulierbareren Risiken“, so Olaf Janßen.
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