Im Zuge der positiven Entwicklung des Investmentmarktes im zweiten Quartal hat auch das Transaktionsvolumen in den Big 7 wieder zugelegt. Inklusive Living wurden dort im Halbjahr mehr als 17 Mrd. Euro investiert (ohne Living: knapp 14 Mrd. Euro).
Der Rückgang gegenüber dem Vorjahreszeitraum hat sich von 23 Prozent (Q 1 2019/Q 1 2018) auf 14 Prozent (H1 2019/H1 2018) verringert. Der Anteil ausländischer Kapitalquellen, im zweiten Quartal leicht wachsend, lag für das gesamte Halbjahr bei 34 Prozent. Einheimische Investoren behalten auf Käuferseite mit immerhin fünf der zehn größten Transaktionen ein entsprechendes Gewicht.
Anzahl der gehandelten Büroimmobilien sinkt
Die Performance fällt je nach Stadt weiter sehr unterschiedlich aus. Während auf Berlin sechs der zehn größten Transaktionen in den Big 7 entfallen, die Bundeshauptstadt damit ein Transaktionsvolumen von insgesamt mehr als 6,7 Mrd. Euro und ein Plus von 36 Prozent im Jahresvergleich bilanzieren kann, fällt der Rückgang des Volumens am deutlichsten in Hamburg (- 49 Prozent) und in München (- 44 Prozent) aus.
„Auch wenn sich die Erklärung Quartal für Quartal wiederholt: der Rückgang an Isar und Elbe ist keineswegs einer rückläufigen Nachfrage geschuldet. Im Gegenteil, in strukturierten Bieterprozessen findet nach wie vor ein umkämpfter Wettbewerb zwischen den Investoren um die besten Anlageprodukte statt.
Angesichts der anziehenden Büro-Neubaupipeline für dieses und nächstes Jahr sollten sich in diesen beiden Städten wieder neue attraktive Anlageoptionen in der Assetklasse Büro ergeben“, so Helge Scheunemann.
Fast 40 Prozent aller Einzeltransaktionen außerhalb der Big 7
Mit Transaktionen in Erlangen, Nürnberg und Wiesbaden mit Einzelvolumina jeweils zwischen 230 und 320 Mio. Euro konnten einzelne Märkte aus der so genannten „zweiten Reihe“ in die Phalanx der Großabschlüsse eintreten.
Insgesamt (Einzel- und Portfoliotransaktionen) wurden außerhalb der etablierten sieben Hochburgen im ersten Halbjahr rund 15 Mrd. Euro angelegt und damit zehn Prozent weniger als noch vor zwölf Monaten. Fast 40 Prozent aller Einzeltransaktionen wurden in Städten außerhalb der Big 7 getätigt.
Auch das zweite Quartal hat nicht dafür gesorgt, dass sich an der Verteilung der relativen Anteile hinsichtlich der Assetklassen signifikant etwas geändert hat. Der Fokus der Investoren liegt nach wie vor eindeutig auf Büroimmobilien, die auf einen Anteil von 36 Prozent kommen.
Der niedrigste Wert der letzten fünf Quartale
Mit allein 27 Transaktionen jenseits der 100 Mio. Euro-Grenze vereint diese Assetklasse auch den größten Teil der großvolumigen Abschlüsse auf sich. Allerdings bedeuten die im zweiten Quartal registrierten 70 Büro-Transaktionen (Einzel- und Portfoliotransaktionen) den niedrigsten Wert der letzten fünf Quartale.
„Eine fundamentale Wende deutet sich damit aber unserer Meinung nach nicht an. Wir beobachten vielmehr, dass Investoren versuchen, ihr Portfolio stärker zu diversifizieren“, so Timo Tschammler. So erklären sich dann auch die Anteile der übrigen Assetklassen. Auf Platz zwei folgt Living mit 28 Prozent und Einzelhandelsimmobilien mit einem Anteil von rund 15 Prozent.
Letztere haben nicht zuletzt aufgrund der Karstadt-Kaufhof-Warenhaus Milliarden-Transaktion etwas an Boden gut gemacht. „Dennoch bleibt auch hier zu konstatieren, dass Fachmärkte und Fachmarktzentren im Einzelhandelsbereich ihre Rolle als ‘Investor‘s Darling‘ beibehalten haben. Trotz des Gewichts des Karstadt-Kaufhof-Warenhaus-Portfolios beläuft sich der Anteil der Fachmarktprodukte auf 40 Prozent des in Einzelhandelsimmobilien investierten Volumens“, so Helge Scheunemann.
Seite 4: Büro-Renditen unverändert – Druck bleibt aber bestehen