Der ungeachtet der Zypern-Rettung vorherrschende Optimismus deutscher Immobilienexperten im ersten Quartal 2013 zeigt sich in den Resultaten der März-Befragung des Immobilienkonjunktur-Index des Immobilienfinanzierers Deutsche Hypo. Immobilienklima und -konjunktur sind demnach auch im März angestiegen.
Der Expertenbefragung zufolge hat das Klima um 1,8 Prozent zugelegt. Die Deutsche Hypo sieht darin einen Beleg dafür, dass der geringe Rückgang im Februar eine Ausnahme war. Der stetige positive Trend seit November 2012 bleibe damit bestehen. Stand März-Befragung beträgt das Immobilienklima 123,3 Zählerpunkte.
Im Verlauf der letzten Monate hat sich der Analyse der Deutsche Hypo zufolge unter den untersuchten Segmenten ein geteiltes Bild abgezeichnet. Zum einen ist die stabile Bewegung des Wohnklimas (aktuell bei 160,8 Punkten), von geringen Volatilitäten abgesehen, unerschüttert geblieben. Zum anderen befinden die übrigen Segmente in ähnlichen Zyklen, wobei im März eine deutliche Annährung der gewerblichen Teilindikatioren stattgefunden hat.
Hoch beim Büroklima
Mit einem Zuwachs von knapp sieben Zählerpunkten beziehungsweise von 5,3 Prozent hat das Büroklima den positiven Aufschwung seit Jahresanfang fortgesetzt. Das Handel- und das Industrieklima sind jeweils mit 118 beziehungsweise 116,7 Zählerpunkten stabil geblieben.
Mit 49,3 ist der Abstand zwischen dem Wohn- und Büroklimawert im März vergleichsweise klein. Am weitesten auseinander war die Schere im November 2012 (73,1 Punkte) und am nächsten waren sich die Teilindikatoren im Juni 2011 mit einem Abstand von 25,7 Punkten. Laut Deutsche Hypo lässt sich aufgrund dieser Daten zumindest die Frage formulieren, ob sich womöglich eine nachhaltige Wachstumstendenz im gewerblichen Bereich damit abzeichnet?
Immobilienkonjunktur zurück zu Rekordhöhen
Die Immobilienkonjunktur ist mit 222,5 Punkten um weitere 2,1 Prozent gestiegen und steuert damit auf den bisher höchsten Indexwert von 227,3 zu, der für Februar 2007 ermittelt wurde.
Deutsche Hypo-Vorstand Andreas Pohl nimmt in seiner Interpretion der Index-Ergebnisse Bezug zur Immobilienmesse Mipim im französischen Cannes vom letzten Monat: „Wenn Mitte März auf der Mipim vor allem die deutschen Stände im Vergleich zu denen anderer Nationen gut besucht waren, dann beobachtete man ganz real ein Ungleichgewicht. Dieses Ungleichgewicht zugunsten von Deutschland stimmt auf den ersten Blick natürlich zuversichtlich – so zuversichtlich wie auch unser monatlicher Indikator für die Immobilienkonjunktur. Was aber steht hinter der außergewöhnlich starken Präsenz Deutschlands auf der Messe einerseits und hinter dem Immobilienkonjunktur-Indikator andererseits? Es ist in beiden Fällen die offenbar richtige Mischung aus guter Realwirtschaft und vorteilhafter Zinslandschaft. Diese positiven Rahmenbedingungen wurden auf der Mipim in den gewohnt guten Gesprächen oft thematisiert. Die Messe bewährt sich seit Jahren als eine erfolgreiche Kommunikationsplattform für die wichtigsten internationalen Immobilienmarktakteure. 2013 herrschte in Cannes vor allem ein guter Geist in Bezug auf die stark performenden gewerblichen Segmente. Ein weiteres Anwachsen internationaler Immobilieninvestitionen in Deutschland, wie es sich auf der Mipim abzeichnete, ist ein weiteres positives Zeugnis“, kommentiert er. (te)
Foto: Deutsche Hypo