Der von Jones Lang LaSalle herausgegebene King Sturge-Immobilienkonjunktur-Index für den Dezember zeigt, dass die allgemeine Verunsicherung auf dem deutschen Immobilienmarkt spürbar geworden ist. Mit einem Minus von 2,7 Prozent und 119,4 Zählerpunkten fällt der Indexwert auf einen Tiefstand im Jahr 2011.
Helge Scheunemann, Researchchef bei Jones Lang LaSalle Deutschland hofft, „dass die Auszeit über Weihnachten auch die Akteure auf den Immobilienmärkten vom tatsächlichen, eingebildeten oder aber herbeigeredeten Druck befreit.“ Alles in allem bleibe sicherlich abzuwarten, ob sich die deutsche Wirtschaft weiter dem Abschwung in der Eurozone entziehen und die Sonderstellung als Zugpferd behaupten kann.
Diese generelle Hoffnung hegen zumindest die Immobilienexperten aktuell nicht. Im Dezember 2011 ist das Immobilienklima nach einer kurzen Erholungsphase im November deutlich eingetrübt. Dazu hat wesentlich das Investmentklima beigetragen (minus 3,3 Prozent). Die Verschlechterung des Ertragsklimas fällt dagegen mit minus 1,9 Prozent weniger ins Gewicht.
Auch die Immobilienkonjunktur verzeichnet demnach im Dezember ihren Tiefstand des Jahres 2011: 201,8 Zählerpunkte schlagen zu Buche. Allerdings kann der Rückgang laut JLL als „moderat“ bezeichnet werden, sodass sich dabei ein Seitwärtstrend abzeichnet.
Wohnklima unbeeindruckt im Aufwind
Unbeeindruckt zeigt sich hingegen der Wohnklima-Index. Dieser hat auch im Dezember erneut zugelegt. Mit einem Plus von 1,1 Prozent wird ein Wert von 161,8 Zählerpunkten markiert. Keine Fortsetzung der Aufhellung gibt es beim Büroklima. Mit einem Minus von 5,5 Prozent hat dieser Wert im laufenden Monat die größten Verluste zu verzeichnen und markiert mit 102,1 Zählerpunkten sein Jahrestief. Auch das Handelsklima ist im Sinkflug – zum fünften Mal in Folge. Aktuell werden 119,9 Zählerpunkte notiert.
Scheunemann hat einen zu den Festtagen passenden Ratschlag bereit: „Besinnung auf das Wesentliche ist angesagt. Und das Wesentliche ist, dass die Asset-Klasse Immobilie in der Krise umso wertvoller wird. Beste Voraussetzungen also für eine erneute Aufhellung des Klimas nach dem Jahreswechsel.“ (te)
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