Der Abbruch und die Verzögerung von Projekten stimmen den Anbieter von Immobilieninvestments Patrizia für 2022 vorsichtiger. Der Konzern kalkuliert laut einer Mittelung vom Mittwoch für das laufende Jahr nun nur noch mit einem Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 100 bis 120 Millionen Euro. Bisher hatte der Konzern einen Gewinn von 120 bis 145 Millionen Euro angepeilt.
Seit der Veröffentlichung des Geschäftsberichts und der Ziele im März hätten die geopolitischen und konjunkturellen Risiken weiter zugenommen, hieß es. Daher könnten Kunden sich zurückhalten und der Abschluss von Projekten sich verzögern. Zudem kündigte das Unternehmen Wertberichtigungen an. Die Anleger überraschte das offenbar nicht. Die zuletzt stark gefallene Aktie reagierte unter dem Strich kaum.
Das Management rechnet für 2022 mit weniger Gebühreneinnahmen als bisher. Zudem werde mehr Aufwand erwartet, weil nach einer Überprüfung der Technologieinvestitionen ausgewählte Projekte kurzfristig beendet würden, hieß es weiter. Gleichzeitig würden fortzuführende Projekte vorsichtiger bewertet. Die Höhe der Wertberichtigung auf ausgewählte Technologieinvestitionen im Laufe des Jahres stehe indes noch nicht fest, aus Vorsicht seien aber bereits zwölf Millionen Euro abgeschrieben worden. Dadurch sinke die Jahresprognose für das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) auf 49,5 bis 69,5 Millionen Euro, nach bisher 81,5 bis 106,5 Millionen.
Das Ebitda lag im ersten Quartal mit 26,4 Millionen Euro aufgrund laufender strategischer Investitionen um 16,8 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres. Der Assets under Management legte hingegen um 13,8 Prozent auf 55,3 Milliarden Euro zu. Am Abend will Patrizia die vollständige Zwischenmitteilung zum ersten Quartal vorlegen. (dpa-AFX)