Immobilienmakler: Öffentliches Bild ist nicht gerechtfertigt

Die Unzufriedenheit vieler Menschen mit der Arbeit einiger Immobilienmakler ist vor diesem Hintergrund durchaus verständlich. Auch die Notwendigkeit, am Maklerrecht etwas zu ändern, ist mittlerweile fast unbestritten.

Doch sollte darüber der zwischenmenschliche Respekt bei der öffentlichen Diskussion nicht völlig außer Acht gelassen werden! Die Pauschalverurteilung einer ganzen Branche wird denjenigen, die qualifiziert und verantwortlich einen werthaltigen Job leisten, nicht im Geringsten gerecht. Denn es gibt durchaus viele Makler, die täglich mit Kompetenz und harter Arbeit ihr Geld verdienen.

Richtig ist, dass professionelle Immobilienvermittlung eine aufwändige Angelegenheit ist, die eine breite Basis an Fachwissen und Erfahrung verlangt. Wer schon einmal die Dienste eines professionellen Immobilienmaklers in Anspruch genommen hat, wird dies zweifelsfrei bestätigen können.

Das zeigen auch die vielen und überwiegend positiven Bewertungen, die im Internet-Branchenbuch über Immobilienprofis abgegeben werden.

Gesetze müssen her

Es ist aber auch richtig, dass einige Praktiken der Branche für den Verbraucher nicht ohne weiteres nachvollziehbar sind. Warum muss ich als Mieter bei einer erfolgreichen Wohnungsvermittlung den Makler bezahlen, obwohl ich ihn gar nicht beauftragt habe und der Immobilienmakler praktisch nicht für mich, sondern für den Vermieter gearbeitet hat?

Warum hat ein Makler aus dem „Nachweis der Möglichkeit zum Abschluss eine Kaufvertrages“ plötzlich an mich als Käufer einen Provisionsanspruch, obwohl er über diesen Nachweis hinaus nicht für mich tätig geworden ist?

Warum kann jemand eine Immobilie zum Kauf anbieten, obwohl er dafür vom Verkäufer gar keinen Auftrag erhalten hat? All diese Praktiken sind – wenn auch rechtlich korrekt – für den Laien unverständlich und helfen sicher nicht dabei, den Ruf der Branche aus Verbrauchersicht zu verbessern.

Doch man sollte sich die Frage stellen, ob daran wirklich der einzelne Profimakler Schuld ist oder ob nicht vielmehr der Gesetzgeber jahrelang versäumt hat, faire und transparente Rahmenbedingungen zu schaffen.

Seite drei: Schlechtes Image

1 2 3Startseite
Weitere Artikel
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments