Deshalb ist es sinnvoll, wenn der Makler bei computergestützten Bewertungsprogrammen eingreifen und korrigieren kann. Auch der virtuelle Rundgang ist für Suchinteressenten sehr attraktiv. „Aber niemand kauft eine Immobilie, ohne sie zuvor gründlich persönlich besichtigt zu haben“, weiß Dörner aus Erfahrung.
Software-Programme haben bei der WI schon heute eine wichtige Assistenzfunktion zur Unterstützung der Beratungs- und Serviceleistungen der Makler und für Workflow-Prozesse zwischen Makler und Zentrale sowie zwischen Makler und externen Netzwerkpartner. Sie sind schnell, sparen Zeit und Kosten. Digitalisierung kostet aber auch. Die WI hat alleine in den drei letzten Geschäftsjahren deutlich mehr als eine Million Euro in Sach-, Personal- und Weiterbildungskosten investiert. Dörner: „Wer diesen Schritt, gleich welcher Betriebsgröße nicht geht, hat es in Zukunft schwer.“
Chancen und Risiken der Digitalisierung
Die Digitalisierung öffnet neue Ansätze für Geschäftsmöglichkeiten und wahrt damit Wettbewerbschancen. Schwer einschätzbar ist aber immer noch die Kundenakzeptanz. Eine Studie der Bertelsmann Stiftung vom Mai dieses Jahres kommt zu dem Ergebnis, dass die Menschen in Deutschland der neuen Technologie überwiegend noch nicht vertrauen.
Datenskandale wie bei Facebook erhöhen die Sensibilität bei der Vergabe persönlicher Daten. Auch die Übersättigung durch permanente Informationsüberflutung stellt ein Risiko dar.
Fünf wichtige Punkte für das Makler-Geschäftsmodell der Zukunft sind deshalb:
– Soziale Kompetenz, fundiertes Fachwissen und Verhandlungsgeschick sollten auch in Zukunft an oberster Stelle des Makler-Anforderungsprofils stehen.
– Immobilienmakler müssen sich stärker zu Dienstleistern und Netzwerkern entwickeln.
– Digitalisierung wird für Information und Kommunikation unverzichtbar.
– Digitale Vernetzung mit Kooperationspartner bringt Kundenmehrwerte und generiert Kontakte.
– In jedem Business-Plan muss ausreichend Vorsorge für Investitionen in Digitalisierung getroffen werden.
Text: Wüstenrot Immobilien, Foto: Shutterstock