Der Flächenmangel in der Hauptstadt wird laut dem international tätigen Immobiliendienstleistungs-Unternehmen Savills auch kurzfristig nicht abebben, denn trotz vergleichsweise großer Pipeline ist aufgrund einer hohen Vorvermietungsquote keine kurzfristige Entspannung in Sicht. Ein Ausweichen in Randlagen sowohl auf Nutzer- als auch Investorenseite könnte in den nächsten Jahren den Mark prägen.
Das Rekordergebnis von 2017 konnte nicht erreicht werden: Mit einem Flächenumsatz von 909.000 Quadratmetern lag dieser rund zehn Prozent unter dem des Vorjahres – bei steigenden Mietpreisen. Sowohl die Spitzen- als auch die Durchschnittsmiete legte nochmals im Laufe des Jahres um 12,6 bezieheungsweise 15,2 Prozent zu. Aktuell werden in der Hauptstadt in der Spitze 35,80 Euro je Quadratmeter gezahlt, im Schnitt liegen die Quadratmeterpreise bei 22,00 Euro. Weiterhin steht Berlin damit für die dynamischste Entwicklung im Vergleich zu den anderen Top-6-Standorten.
„Perspektivisch ist zwar mit einem Abflachen des Mietpreiswachstums zu rechnen“, sagt Jan-Niklas Schroers, Associate Director und Teamleader Office Agency bei Savills Berlin, und ergänzt: „Für 2019 wird der Trend jedoch noch anhalten, denn auch die avisierte Flächenfertigstellung führt kurzfristig zu keiner Entspannung. Daher sehen wir zunächst ein deutliches Plus bei der Mietpreisentwicklung.“
Markt wird enger
Die Flächenpipeline steigt mit 425.100 Quadratmetern im weiteren Jahresverlauf zwar deutlich an, jedoch sind die Flächen bereits zu 70 Prozent vorvermietet. 2019 stehen damit lediglich 127.000 Quadratmeter spekulativ zur Neuvermietung zur Verfügung. 2020 liegt bei einer Pipeline von 797.100 Quadratmetern die Vorvermietungsquote aktuell schon bei 43 Prozent. „Der Markt wird enger, die Flächenknappheit spitzt sich zu. Erst 2021 ist mit einer Entspannung des Marktes zu rechnen“, sagt Schroers. Dieser Trend spiegelt sich ebenfalls in der Entwicklung der Leerstandsquote wider: Ende des Jahres lag diese bei 1,5 Prozent und damit 50 Basispunkte unter dem Wert des Vorjahres.
Außenbezirke profitieren von hoher Nachfrage
Insgesamt ist die Nachfrage weiterhin sehr hoch. Davon profitieren laut Schroers auch die Außenbezirke: „Hierzu gehören beispielweise Moabit oder Wedding. Für junge Firmen sind die Mieten in Innenstadtlagen schwer zu bezahlen. Randbezirke können hingegen mit günstigeren Mieten bei guter Infrastruktur und trotzdem starken Zentren punkten. Dabei stellt aber spätestens der S-Bahn-Ring eine Barriere dar.“
Seite zwei: Investmentmarkt: Investoren werden Nutzern in die Randbezirke folgen