Die hohen Immobilienpreise in den Großstädten sind schon lange in der Diskussion. Bisher wurde dieser Umstand jedoch weitestgehend aus Mieter- und Käufersicht beleuchtet. Dass mittlerweile in einigen Regionen die Immobilienpreise Dimensionen erreicht haben, die auch die lokale Wirtschaft vor Probleme stellt, war bisher kaum Bestandteil der Diskussion.
Die Kiefer-Kolumne
Immobilien als Produktionsfaktor
Bereits in der allgemeinen Volkswirtschaftslehre wird der Boden (Naturkapital) als Basis des Produktionsprozesses und damit des wirtschaftlichen Erfolges definiert. Somit ist es einleuchtend, dass Boden- beziehungsweise Immobilienpreise die lokale Wirtschaftsentwicklung maßgeblich beeinflussen. Hohe Immobilienpreise wirken sich nachhaltig auf die Wirtschaftskraft und die Wettbewerbsfähigkeit eines Standorts aus.
Hohe Gewerbeimmobilienpreise vernichten Standorte
Logisch ist, dass hohe Gewerbeimmobilienpreise die Kosten der Unternehmen in die Höhe treiben. Speziell flächenintensive Unternehmen gehen darum nur dann in relativ teure Städte, wenn es unbedingt notwendig ist.
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Nur hochwertige Produktionen und Dienstleistungen können sich einen städtischen Standort überhaupt noch leisten. Dies ist die Hauptursache für den rasant voranschreitenden Strukturwandel in den Regionen: Städtische Standorte mit großer Wertschöpfung und hochwertigen Arbeitsplätzen verteuern sich aufgrund des knapper werdenden Platzangebots, während ländliche Regionen weiter abgehängt werden.
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